Rezension

Spannender Kriminalthriller um zwei Mordserien

Die Früchte, die man erntet -

Die Früchte, die man erntet
von Michael Hjorth

Bewertet mit 5 Sternen

Unglaublich spannend von Anfang bis Ende, handlungsreicher Plot, interessante Kriminalisten mit persönlichen Problemen, gute Ermittlungsarbeit

Diese 405 Seiten habe ich mit atemloser Spannung gelesen und konnte kaum noch aufhören.

Wir treffen alte Bekannten, die Ermittler, die alle einige Veränderungen durchgemacht haben. Dennoch kann man diesen Kriminalthriller auch ohne Kenntnis der vorherigen Bände lesen, aber es ist schöner, mit Band 1 zu beginnen und die Entwicklung der Personen zu verfolgen. Mir waren sie gleich wieder vertraut, auch wenn ich die Handlung der sechs Vorgängerbände im Großen und Ganzen vergessen habe – eben bis auf die Personen, was sicher ein Beweis dafür ist, dass die Autoren sie gut gezeichnet haben:

  • Sebastian Bergman, die Hauptperson, ehemals als Psychologe bei der Polizei, wegen diverser Eskapaden und Verstöße aber schon lange nicht mehr. Doch immer wieder sind seine Profiler-Kenntnisse gefragt und immer wieder wird er in die Fälle der Stockholmer Mordermittler hineingezogen.
  • Eine zweite Hauptperson ist diesmal Billy, an dessen negative Entwicklung ich mich aus den letzten Bänden noch gut erinnere. Aber gerade weil das ein Spannungsfaktor ist, kann ich nichts weiter über ihn schreiben.
  • Auch die Forensikerin Ursula kommt vor, derzeit mit Sebastian Bergman liiert, und der ehemalige Chef Torkel, der wegen privater Schicksalsschläge und damit zusammenhängender Alkoholprobleme frühpensioniert ist.
  • Chefin ist jetzt Vanja, ehrgeizig, inzwischen Mutter eines dreijährigen Kindes mit ihrem Freund. Sie scheint ein wenig zwischen Beruf und Familie hin- und hergerissen zu sein.

Der Kriminalthriller fängt spannend an und bleibt es durchweg. Die Autoren eröffnen verschiedene Handlungsstränge so geschickt, dass der Leser immer den Überblick behält und ziemlich sicher ist, dass sie am Ende zusammenführen werden.

Der Hauptstrang ist die Mordserie, die einen kleinen schwedischen Ort erschüttert und wo anfangs keine Zusammenhänge zwischen den Ermordeten erkennbar sind. Der Krimianteil sind die zähen Ermittlungen, die dann aber doch zu Ergebnissen führen. Der Leser weiß sowieso schon ziemlich früh Bescheid, was der Spannung aber nicht den geringsten Abbruch tut. Und dann ist der Fall geklärt und man wundert sich, wie viele Seiten noch zu lesen sind.

Nun wird ein weiterer wichtiger Handlungsstrang zu Ende gebracht, der in atemloser Spannung mit Thriller-Elementen erzählt, wie es mit Billy, dem Computerspezialisten im Ermittlerteam, weiter geht. Man könnte das Ende als furiosen Showdown bezeichnen.

Nur der Schluss ... da habe ich ein wenig zu meckern: Die Autoren haben ein paar in meinen Augen unnötige Seiten angeklebt, eine Art Cliffhanger, Handlungsfäden, die ich als unnötig empfinde.

Im Ganzen tut dies dem Roman allerdings keinen Abbruch. Es ist ein intelligent geschriebener, sehr spannender Krimi-Thriller mit interessanten Personen, guter Ermittlungsarbeit und spannender Handlung.