Rezension

Endlich: Sebastian Bergman ist zurück!

Die Früchte, die man erntet -

Die Früchte, die man erntet
von Michael Hjorth

Bewertet mit 5 Sternen

Veränderungen im Team der Reichsmordkommission. Und doch ist alles so unendlich vertraut.

Drei Jahre nach dem letzten Fall "Die Opfer, die man bringt" habe ich diese Fortsetzung sowas von heiß ersehnt. Beinahe hatte ich schon befürchtet, dass das Autoren-Duo Hjorth & Rosenfeldt nicht mehr weiterschreibt und sich anderen Einzel-Projekten widmet. Dann kam aber die erlösende Nachricht, dass es doch einen neuen Sebastian Bergman-Krimi gibt. Entsprechend habe ich "Die Früchte, die man erntet" beim Lesen gefeiert und zelebriert.

Drei Jahre sind im realen Leben vergangen. Und eben so viele sind es auch in der Handlung zwischen den Büchern. Einiges ist in dieser Zeit passiert. Die Reichsmordkommission hat sich verändert. Die Figuren haben einiges erlebt und sich auch verändert. Und trotzdem gab es keinen einzigen befremdlichen Moment. Sebastian, Vanja, Torkel, Ursula und Billy - sofort war das vertraute Verhältnis wieder da. Schnell war ich darüber im Bilde, was meinen "Freunden" in den letzten Jahren widerfahren ist. Da hat es gute und schlechte Entwicklungen gegeben und etwas, was unterschwellig stetig weitergeköchelt ist.

Vor allem Hauptfigur Sebastian Bergman hat sich verändert. Zum Positiven. Er scheint zur Ruhe gekommen, angekommen und ein gutes Stück geerdet. In dem Krimi spielt er über weite Strecken nur eine untergeordnete Rolle. An den Ermittlungen der Reichsmordkommission ist er diesmal nicht beteiligt. Aber auch ohne ihn entwickelt sich der Fall einer Mordserie sehr spannend.

Ich kann es nicht anders sagen: Die Mordserie ist nur Staffage. Die Bonnie & Clyde-Nummer ist nach der Hälfte des Buches abgeschlossen - und liefert den wichtigsten Impuls für das, was den Leser eigentlich interessiert. Ab da, kommt das Leser-Blut erst richtig in Wallung, ein Adrenalinschub jagt den nächsten und es geht auf den großen Showdown zu.

Hjorth/Rosenfeldt sind für mich die Meister der Cliffhanger. Und nach drei Jahren der Abstinenz laufen sie in "Die Früchte, die man erntet" zur Cliffhanger-Hochform auf. Etwas kommt zu einem schmerzlichen Abschluss. Etwas Unglaubliches tut sich auf. Und etwas Neues wird antizipiert. Ich hoffe jetzt nur, dass ich nicht nochmal so gefühlt unendlich lange auf eine Fortsetzung warten muss.