Rezension

Eine Todesliste und eine verschwundene Polizistin

Die Früchte, die man erntet -

Die Früchte, die man erntet
von Michael Hjorth

Bewertet mit 4.5 Sternen

Im 7. Band der Serie um den Psychologen Sebastian Bergmann geht es um die Suche nach Serienmördern, einen davon kennen Fans der Serie bereits.

Als in einer Kleinstadt drei Menschen erschossen werden, steht Vanja als neue Leiterin der schwedischen Reichsmordkommission vor ihrem ersten großen Fall. Zunächst scheinen die Toten nichts mit einander zu tun zu haben, aber bald findet das Ermittlungsteam einen Zusammenhang. Zeitgleich bahnen sich innerhalb des aktuellen Teams und seiner früheren Mitglieder, Torkel und Sebastian, verhängnisvolle Entwicklungen an.

Schon recht früh weiß man, wer hinter den Morden steckt. Diese Konstellation finde ich in Thrillern nicht so spannend, wie die Variante, dass man als Leser*in gemeinsam mit der Polizei zunächst mehrere Richtungen verfolgt und Verdächtige ausschließen muss. Etwa ab der Hälfte ist diese Handlung auch nahezu abgeschlossen und die Entwicklungen innerhalb des Teams rücken mehr in den Vordergrund. Hier geht es um Billy, den langjährigen Mitarbeiter und IT-Fachmann, der im Dienst bereits zwei Menschen erschießen musste. Er hat seine Neigung lange unter Verschluss gehalten, aber dann bietet sich ihm eine Gelegenheit, die besser nicht sein könnte.

Im Heckenschützenfall hat es mir ein bisschen an Spannung gefehlt, die stellt sich dann aber ein, als es im zweiten Teil hauptsächlich um das Team geht. Auch ist es Schade, dass Sebastian Bergmann nicht mehr Mitglied der Reichsmordkommission ist, seine Figur kommt mir hier fast zu kurz, obwohl er wichtiger Teil der Handlung ist. Vieles, was die Serien ausgemacht hat, hängt mit seiner Figur zusammen. Ich hoffe hier auf den nächsten Teil.

Die Kapitel sind wieder recht kurz und treiben die Handlung voran und im Verlauf auch die Spannung. Zum Ende hin wird es wirklich aufregend und nach dem Showdown kommt erst der richtige Hammer und jetzt heißt es wieder warten, warten, warten bis der nächste Band erscheint.

Man kann den 7. Teil unabhängig lesen, würde sich aber um viele Aha-Momente und spannende Entwicklungen in den vorherigen Büchern bringen, wenn man dieses Buch als erstes lesen würde. Es reicht hier nur für wohlwollende viereinhalb Sterne. Insgesamt ist es aber eine meiner Lieblingsreihen. Wer sie noch nicht kennt, unbedingt lesen!