Rezension

Ich bin enttäuscht

Die Früchte, die man erntet -

Die Früchte, die man erntet
von Michael Hjorth

Bewertet mit 3 Sternen

In der Kleinstadt Karlshamn in Schweden treibt ein Heckenschütze sein Unwesen. Da die Ermittler vor Ort überfordert sind, bitten sie die Reichsmordkommission um Unterstützung. Für Vanja Lithner ist dies die erste Ermittlung als Leiterin dieser Kommission. Sie steht unter enormen Erfolgsdruck, zumal es alle paar Tage einen neuen Toten gibt. Ihr Teamkollege und bester Freund Billy kämpft derweil mit seinen eigenen Dämonen. Seitdem er im Dienst zwei Menschen erschossen hat, hat er Gefallen am Töten gefunden. Da seine Frau My schwanger ist, hat er sich geschworen, diesen Drang zu unterdrücken. Doch kann er wirklich mit dem Töten aufhören?

„Die Früchte, die man erntet“ ist der siebte Teil der Reihe um den Kriminalpsychologen Sebastian Bergman. Da immer wieder Bezug auf die persönlichen Situationen der Ermittler in der Vergangenheit genommen wird, kann es sinnvoll sein, die Krimireihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Ich habe mich sehr auf diesen Band der Autoren Hjorth & Rosenfeldt gefreut, denn ich war so gespannt, wie die Kollegen von Billy von seinen Aktivitäten erfahren und wie sie ihn zur Strecke bringen. Dabei habe ich auf tolle Einfälle der Autoren gehofft. Leider wurde ich enttäuscht.

Im Buch „Die Früchte, die man erntet“ werden zwei Verbrechen gelöst. Die erste Hälfte des Buches befasst sich mit der Aufklärung der Mordserie eines Heckenschützen. Wobei die Autoren sehr früh verraten, um wen es sich bei dem Täter handelt. Das hat mir sehr viel Spannung genommen. Zwar konnten so die Hintergründe der Tat einfacher erklärt werden, doch mein Hauptspaß am Lesen von Krimis ist auf der Strecke geblieben, nämlich das Raten, wer der Täter ist.

In der zweiten Hälfte des Buches geht es dann um Billy, der Teil der Reichsmordkommission ist. Als Leserin war mir aus den vorherigen Teilen bekannt, dass Billy gerne Menschen tötet. Nun wollte ich unbedingt wissen, wie Sebastian Bergman ihn zur Strecke bringt. Leider fand ich die Ermittlungen hierzu sehr unspektakulär. Dazu kommt, dass ich das Ende des Buches als sehr abgehackt empfunden habe. Ich denke, aus diesem Erzählstrang hätte man viel mehr machen können.

Insgesamt wirkt das Buch auf mich, als ob die Autoren zwei kurze, voneinander unabhängige Krimis geschrieben und diese dann in einem Buch als einen Krimi veröffentlichen haben, weil sich das besser verkauft.

Der Erzählstil war, wie immer, sehr gut und routiniert. Dadurch ist es mir leicht gefallen, dass Buch zügig zu lesen. Aber ein guter Schreibstil ist leider nicht alles. Auch der Inhalt muss stimmen und das war hier nicht der Fall. Daher bin ich enttäuscht von diesem Buch.