Rezension

schöne Geschichte, aber zu vorhersehbar

Julias Geheimnis - Juliet Hall

Julias Geheimnis
von Juliet Hall

Bewertet mit 3 Sternen

"Julias Geheimnis" von Juliet Hall erzählt die Geschichte, der jungen Frau Ruby, die nach dem Verlust ihrer Eltern auf der Suche nach ihrer eigenen Identität ist. Nachdem Rubys Eltern bei einem Motorradunfall gestorben sind, muss die junge Frau ihr Erbe verwalten und fährt aus diesem Grund zum Haus ihrer Eltern. Beim Aufräumen findet sie eine Schalten mit alten Bildern einer jungen Frau mit einem Baby auf dem Arm. Schnell hat Ruby das Gefühl, dass mit der Frau irgendetwas nicht stimmt und wittern ein Geheimnis dahinter.

Parallel wird die Geschichte von Julia, einem Mädchen, das im spanischen Bürgerkrieg aufgewachten ist, erzählt. Aufgrund der Armut ihrer Eltern wird Julia in ein Kloster geschickt und muss fortan dort leben. Sie ist darüber sehr unglücklich, denn sie hat nun nur noch sehr wenig Kontakt zu ihren Eltern und ihren beiden Schwestern. Julia bekommt neben der Arbeit im Kloster die Aufgabe in einer privaten Geburtsklinik zu arbeiten und dort dem Doktor zur Hand zu gehen. Doch irgendetwas stimmt dort nicht.

Die Geschichte, die das Buch erzählt, hat mir an sich ganz gut gefallen. Die Idee gefällt mir sehr gut, doch leider ist alles ein wenig zu vorhersehbar. Natürlich wird der Leser an der ein oder anderen Stelle überrascht, doch insgesamt wird man bereits früh auf bestimmte Wendungen des Buches vorbereitet, sodass keine richtige Spannung entsteht. Ich finde dies sehr schade, denn das Thema an sich, hat viel Potential. Auch finde ich, dass es in dem Buch zu viele Zufälle gibt, sodass die Geschichte am Ende ganz nett ist, aber auch irgendwie sehr unrealistisch (zumindest nach meinem Geschmack). Auch hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch sehr in die Länge zieht. Das Ende hingegen kommt auf einmal sehr plötzlich, was wiederum sehr schade ist. Meiner Meinung nach bleibt das Buch inhaltlich deutlich hinter seinen Möglichkeiten. Dennoch ist die Geschichte insgesam ganz unterhaltsam.

Der Aufbau des Buches hingegen hat mir sehr gut gefallen. Die Sicht des Erzählers springt zwischen den verschiedenen Figuren des Buches hin und her und springt auch in der Zeit. Dies ist jedoch kein Problem, da in der jeweiligen Kapitelüberschrift vermerkt ist, wo das folgende Kapitel spielt und wann. Ich finde diesen Aufbau sehr gelungen, denn so erfährt der Leser von verschiedenen Zeitpunkten und verschiedenen Personen immer einen Teil der Geschichte. Man erhält so einen guten Gesamtüberblick über die Personen und die gesamte Handlung. Auch wird durch den Wechsel der Personen eine gewisse Spannung erzeugt, da an spannenden Stellen, die Erzählperspektive wechselt und der Leser sich ein wenig gedulden muss.

Auch der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Er lässt sich gut und flüssig lesen. Auch wird durch das erwähnen gewisser Geheimnisse beim Leser eine gewisse Neugier ausgelöst, die aber erst später gestillt wird. Dies finde ich stilistisch gut gelungen. Auch die beschriebenen Personen haben mir gut gefallen. Sie erscheinen mir, alle sehr realistisch. Ich mag auch, dass sie alle nicht nur positive Eigenschaften besitzen, sondern auch negative, was sie noch realistischer erscheinen lässt.

Das Cover des Buches hat mir ebenfalls gut gefallen. Es hat etwas geheimnisvolles und irgendwie auch verträumtes. Es passt gut zum Inhalt des Buches und hat beim ersten Betrachten meine Neugier geweckt. Hätte ich das Buch im Buchladen gesehen. hätte ich es aufgrund des Covers auf jeden Fall in die Hand genommen.

Insgesamt finde ich das Buch gelungen, jedoch nicht herausragend. Wie bereits erwähnt bleibt das Buch inhaltlich deutlich hinter seinen Möglichkeiten. Dennoch gefallen mir der Schreibstil und Aufbau des Buches sehr gut. Ich finde als unterhaltsame Lektüre ist das Buch gut geeignet, man sollte sich allerdings nicht allzu viel Tiefgang und unvorhersehbare Wendungen versprechen.