Rezension

Angenehme Geschichte mit schwachem Ende

Julias Geheimnis - Juliet Hall

Julias Geheimnis
von Juliet Hall

Bewertet mit 3.5 Sternen

In „Julias Geheimnis“ von Juliet Hall erfahren wir die Geschichten dreier Personen, die zunächst nicht zueinander zu passen scheinen. Zum einen ist da Ruby, die ihre Eltern durch einen Unfall verloren hat und in ihrer Trauer sodann auf Unstimmigkeiten über ihre Herkunft stößt. Dann ist da Julia, eine alte Nonne die mit sich selbst aufgrund schlimmer Ereignisse in der Vergangenheit nicht im Reinen ist und versucht, ihren inneren Frieden zu finden. Und Andrés, ein junger Handwerker und Künstler, der seine Heimat hinter sich gelassen hat. Abwechselnd erzählen die Drei kapitelweise ihre Geschichte und es bleibt zunächst ungewiss, wie die drei Hauptpersonen zueinanderfinden sollen.

Die Autorin hat einen sehr angenehmen, lockeren und flüssigen Schreibstil, was einem das Lesen und Hineinfinden in das Buch sehr leicht macht. Ich habe das Buch daher auch sehr gern zur Hand genommen.

Das Buch spielt sowohl in der Gegenward, als auch in der Vergangenheit sowie an verschiedenen Orten, was jedoch durch entsprechende Hinweise (z.B. Dorset, April 1978) kenntlich gemacht wird. Ich persönlich fand diesen Wechsel sehr interessant und auch nicht verwirrend. Allerdings verspricht der Klappentext deutlich mehr aus der Zeit des spanischen Bürgerkriegs, als hier tatsächlich verarbeitet wurde. Wer sich daher einen Roman mit einem historischen Hintergrund verspricht, könnte möglicherweise enttäuscht werden.

Das Buch hat durchaus sehr spannende Passagen und hat mich ermutigt, weiterzulesen. Die Kapitel endeten dafür genau an der richtigen Stelle und wechseln sodann zu der Geschichte eines anderen Protagonisten. Dies hielt die Spannung aufrecht.

Allerdings hatte ich mir mehr von dem Buch versprochen, insbesondere von seinem Ende. Zu viele Fragen sind unbeantwortet geblieben und die Geschichte von Julia ist Meines Erachtens nicht ausgereift genug. Von ihrem Leben hätte ich mir mehr ausführliche, unterschiedliche Berichte gewünscht.

Das Buch ließ sich zwar angenehm lesen und mir gefallen grundsätzlich die Geschichte und die Protagonisten, aber es fehlt das gewisse Etwas, das mich berührt.