Rezension

Nettes "Popkornkino"

Julias Geheimnis - Juliet Hall

Julias Geheimnis
von Juliet Hall

Bewertet mit 3.5 Sternen

England Heute: Rubys Welt wird aus den Angel gehoben als ihre Eltern plötzlich und unerwartet sterben. Als sie sich daran macht das Haus ihrer Eltern aufzulösen fällt ihr ein Schuhkarton in die Hände mit Fotos von einer Frau und einem Baby. Wer ist diese Frau und das Baby und warum haben ihre Eltern es aufbewahrt. In Ruby reift ein Verdacht heran und sich macht sich daran das Geheimnis zu lösen.

Barcelona nach dem Bürgerkrieg: Um nicht zu verhungern wird die junge Julia ins Kloster geschickt. Sie arbeitet in einer Klinik in der jungen Frauen geholfen wird die ohne Ehemann ein Kind bekommen eine gute und sinnvolle Aufgabe. Doch geht hier wirklich alles mit rechten Dingen zu? Schwester Julia wird misstrauisch und beginnt über die Vorgänge in der Klinik Buch zu führen.

Die Autorin hat einen wunderbaren Schreibstil der einen von der ersten Seite an fesselt. Geschickt setzt sie Brüche in die unterschiedlichen Erzählstrenge, welche die Spannung aufrecht erhalten und einen zum weiterlesen verführen auch wenn man schon wirklich müde ist. 

Leider führt der Klappentext des Buches in die Irre. Dort heißt es: "Nur eine Frau könnte ihr helfen: Julia, eine Krankenschwester, die im Spanischen Bürgerkrieg Buch über die Verbrechen Francos führte und ihr Wissen nun, am Abend ihres Lebens, weitergeben will ..." Dadurch wird leider ein falsches Bild von der Geschichte gezeichnet, den die Geschichte Julias spielt weder in den zeiten des Bürgerkrieges, sondern danach, noch führt sie Buch über doe Verbrechen Francos, sondern nur über Ereignisse einer Klinik und damit auch nur über eine bestimmte Art von Verbrechen. Weiter ist es keineswegs so, dass Julia Ruby dabei hilft, oder helfen kann das Geheimnis ihrer Eltern zu entdecken. Es könnte sehr gut sein, dass mir das Buch besser gefallen hätte, wenn ich mit einer anderen Erwartungshaltung an die Lektüre gegangen wäre.

Die Geschichte bleibt aber auch insgesamt etwas flach und gegen Ende gibt es ein paar viele Zufälle für meinen Geschmack. Insgesamt unterhält das Buch aber sehr gut, es lässt sich leicht und locker lesen und ist eine nette, nicht besonders anspruchsvolle Lektüre. Bei einem Kionfilm würde ich es als locker leichtes Popkornkino beschreiben, was manchmal ja genau das ist was man sich wünscht.