Rezension

Nett, aber leider auch nicht mehr

Julias Geheimnis - Juliet Hall

Julias Geheimnis
von Juliet Hall

Ich bin ein großer Fan von Romanen, in denen es um ein Familiengeheimnis geht und diese noch dazu in mehreren Zeitebenen spielen. Und so habe ich mich auf "Julias Geheimnis" sehr gefreut. Das Buch lässt sich auch ganz gut lesen. Der Schreibstil ist flüssig und angenehm und zunächst wird Spannung dadurch aufgebaut, dass scheinbar jeder in der Geschichte ein Geheimnis mit sich trägt. Ruby, die auf der Suche nach ihren Eltern ist. Der Maler Andres, der auf Grund eines Streits mit seinem Vater seine Heimat verlassen hatte und nicht zu letzt Julia, die im spanischen Bürgerkrieg eine Liste führt, bei der man sich als Leser fragt, was es mit dieser auf sich hat.

Gut finde ich, dass es in jedem Kapitel um eine Person geht und man so trotz verschiedener Handlungsstränge immer wusste, wo man sich gerade in der Geschichte befindet. Meine Favoritin unter den Protagonistin war Ruby. Ich konnte ihre Suche und Neugier sehr gut verstehen und finde nachvollziehbar, dass sie hinter das Geheimnis kommen wollte.

Auch die Figur Andres hat mir gut gefallen und gerade seine Entwicklung war schön zu beobachten. Lediglich die Geschichte um Julia fand ich ärgerlich. Sie hätte eigentlich begeistern können, aber die Autorin hat sich warum auch immer entschieden, das vorhandene Potenzial nicht zu nutzen.

Alles in allem ist es eine nette Lektüre, die mich jedoch nicht zu fesseln wusste. An vielen Stellen ist die Geschichte zu vorhersehbar und gerade das finde ich enttäuschend.