Rezension

Nett, aber auch nicht mehr

Julias Geheimnis - Juliet Hall

Julias Geheimnis
von Juliet Hall

Bewertet mit 3.5 Sternen

Julias Geheimnis war das zweite Buch, welches ich von Juliet Hall gelesen habe. Nachdem mir "Ein verzauberter Sommer" recht gut gefallen hatte war ich gespannt, was dieses Buch bereit hält.

Es geht um drei verschiedene Geschichten: Zum einem ist dort die Geschichte Julias. Sie ist Nonne im Kloster und hat ein dunkles Geheimnis. Sie fühlt sich schuldig und trägt dieses Geheimnis ihr Leben lang mit sich rum. Julias Geschichte beginnt in der Zeit des spannischen Bürgerkriegs und geht bis in die heutige Zeit auf Fuerteventura, wo sie als alte Frau nach wie vor im Kloster als Nonne lebt. Es gibt immer wieder Rückblenden auf ihr Leben und auf die Ereignisse, die sie als Geheimnis immer noch mit sich trägt.

Zum anderen geht es um Ruby, die vor kurzem ihre Eltern durch einen Unfall verloren hat und nach deren Tod erfährt, dass es nicht ihre leiblichen Eltern waren. Auf der Suche nach ihrer Geschichte und ihren Wurzeln erfährt sie immer mehr vom Leben ihrer angeblichen Eltern und findet auch wieder zu sich selbst zurück.

Die dritte Person ist Andrés, der als Künstler und Handwerker in England arbeitet, eigentlich aber auf Fuerteventura aufgewachsen ist. Ein Ereignis hat ihn dazu gezwungen von der Insel regelrecht zu fliehen. Sein Verhältnis zu seinem Vater und ein Vorfall, der mit ihm zusammen zu hängen scheint, hindert ihn, auf die Insel zurück zu kehren.

Juliet Hall hat einen angenehmen Schreibstil. Sie schreibt flüssig und sehr anschaulich. Sowohl die Personen als auch die Natur erscheinen plastisch. Hier liegt auch die große Stärke des Buches, nämlich an dem Stil der Autorin. Die Personen wirken allerdings für mich nicht immer stimmig. Manche Handlungsweisen erscheinen mir nicht logisch. Hier wären wir auch schon bei der Schwäche des Buches. Meiner Meinung nach ist es an vielen Stellen zu konstruiert. Es gibt zu viele Zufälle, die miteinander verwoben werden, so dass das Buch für mich nicht mehr viel mit der Realität zu tun hat. An einigen Stellen zieht es sich für mich auch zu sehr in die Länge, wohingegen andere etwas zu kurz geraten sind.

Das Ende ist dann leider auch nicht so überraschend. Hier hatte ich mir etwas mehr erhofft, noch eine unerwartete Wendung oder ähnliches.

Alles in allem war es ein nettes Buch, was man gut lesen konnte. Mehr aber leider auch nicht.