Rezension

Schleichend

Die Liebesnachricht - Maria Ernestam

Die Liebesnachricht
von Maria Ernestam

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Mariana lebt ihr ganzes Leben schon in einer kleinen Stadt in Schweden. Vor vielen Jahren verlor sie in eben dieser Stadt ihren Vater, ermordet. Der Täter konnte nie gefasst werden.
Als die verschlafene Stadt, dann allerdings einen Neuzugang erhält, begibt sich die Stadt in Aufruhr.
Der Neuankömmling will ein Buch schreiben und vergräbt sich in die Vergangenheit der Bürger dieser Stadt, selbst gibt er aber nur wenig von sich. Als dann noch ein merkwürdiges Ereignis dem anderen verfolgt, werden einige der Bewohner nervös.
Feindseligkeiten kommen ans Licht und diese treiben letztendlich auch die Wahrheit an den Tag.
Eine Wahrheit die kaum ein Bewohner der Stadt kennt, das allerdings die ganze Stadt betrifft..

Gestaltung:
Ich finde die Gestaltung des Buches wirkt sehr einladend, das Cover strahlt und wirkt sehr warm.
Generell strahlt es eine gewisse Herzlichkeit aus und irgendwie trifft es schon die Stimmung des Buches, demnach finde ich das durchaus passend. Schön finde ich es mal eine etwas ältere Frau auf dem Cover vorzufinden, ist ja irgendwie selten der Fall. ;)

Meinung:
Dieses Buch und ich haben uns nicht wirklich gefunden, es gibt durchaus positive Details die ich irgendwie auch sehr mochte und geschätzt haben, aber in großen und ganzen hat das Buch für mich nicht gepasst.

Es geht hier vor allem um die Handlung, irgendwie tut sich da kaum was in dem verschlafenen Nest, selbst mit der Ankunft des Neuankömmlings dauert es ewig bis mal was passiert.
Die sonderbaren Ereignisse werfen zwar fragen auf, aber die Handlung verliert sich einfach in Nichtigkeiten, so dass die Spannung auf diese Fragen einfach kaum aufrecht erhalten werden kann. Ich weiß aber auch nicht ob man es unbedingt hätte anders machen können.

Das Buch nimmt sich sehr viel Zeit, den Großteil der Stadt kennenzulernen, gibt den Bewohnern Raum sich zu präsentieren und sich dem Leser gegenüber zu eröffnen.
An sich fand ich das wirklich schön, ich mag Geschichten die (auch) von den Charakteren leben und diese eben nicht nur oberflächlich behandelt werden und gerade bei einer solchen Anzahl an Charakteren ist es natürlich schwierig jedem ein Gesicht zu geben und sie nicht nur schemenhaft im Hintergrund zurückzulassen.
Das ist der Autorin wirklich gut gelungen, man bekommt ein gutes Bild von den verschiedenen Charakteren und auch wie die Personen miteinander verbunden sind oder auch nicht, wurde gut herausgearbeitet.
So bilden sich dort immer kleinere Geschichten, die hier und da auch recht unterhaltsam sein mögen, aber eben einfach nicht förderlich für die gesamte Handlung sind, denn die geht dadurch verloren.

Tatsächlich habe ich mich lange gefragt wo die versprochene Handlung denn nun eigentlich ab bleibt. Auch den Titel finde ich absolut nicht passend, weil die sogenannte Liebesnachricht so flach und nur einen winzigen Bruchteil überhaupt einnimmt, dass man etwas derartiges einfach nicht erwarten sollte. Von daher empfand ich das einfach als recht irreführend.

Gegen Ende nahm dann alles ein bisschen Schwung an und das was man erfahren wollte hat sich aufgeklärt.
Einige sehr süße Sachen waren mit darunter, die haben mich wirklich überrascht gehabt und mich dann auch zufrieden gestimmt.
Generell finde ich es einfach nur schade, dass die eigentliche Handlung immer wieder aus dem Fokus geraten ist. Generell hätte die Vergangenheit der Stadt schon viel eher den Platz für sich beanspruchen sollen, dann hätte dieses Buch wirklich mehr aus seinem Potenzial machen können.

Schön fand ich die Atmosphäre des Buches, zwar schlägt sie ab einen gewissen Punkt um und das ist auch notwendig, aber es finden sich immer wieder die Momente der Ruhe und der Glückseligkeit auch wenn gleichzeitig vieles von einer gewissen Traurigkeit begleitet wird, die Stimmung die in diesem Buch erzeugt wird wirkt wirklich sehr echt und hat mich absolut für sich einnehmen können. ;)

Fazit:
Leider wurde ich insgesamt absolut nicht warm mit dem Buch, auch wenn es einige positive Eigenschaften mit sich bringt. Letztendlich war es mir die meiste Zeit aber einfach zu langweilig und nichtssagend. Da bringt einem das Ende dann auch nur wenig Versöhnung.