Rezension

Ein Familienroman ohne große Spannund und mit irritierendem Titel

Die Liebesnachricht - Maria Ernestam

Die Liebesnachricht
von Maria Ernestam

Mariana hat von ihren Eltern das Geschäft übernommen. Sie liebt den Laden mit all den ganzen Spielwaren.
Ihre andere Schwester Elena betreibt eine kleine Bäckerei und die dritte im Bunde der Schwestern, Karolina, wird ihrem Beruf als Künstlerin nur bedingt gerecht. Mal hat sie eine kreative Phase, dann wiederum ist sie so abwesend, als sei sie in einer anderen Welt. Es ist gut dreißig Jahre her, als die damals 11 Jahre alte Mariana an einem merkwürdigen Tag ihren Vater tot auffindet, die Arme gefesselt, auf einem Holzpferd des Fahrkarussels der Familie.
Auf einer ihrer Einkaufsreisen war es, als Mariana den Schausteller Ivo kennenlernt. Er ist ihr momentaner Halt im Alltag, mit ihm teilt sie ihre Gedanken, ihre Sorgen. Sie fühlt sich wohl, auch wenn er nicht bei ihr ist. Um ihre Ehe ist es nicht gerade bestens bestellt. Ihr Mann Victor ist schon seit Monaten mit der gemeinsamen Tochter Teresa in den USA.
Über viele Umwege waren Marianas Eltern in Schweden ansässig geworden – und immer mit dabei das alte Karussel.
Da taucht Amnon Goldstein in der Stadt auf und richtet sich in dem alten, sehr renovierungsbedürftigen Bäckereigebäude ein.
Es passieren Dinge, die zum einen recht unheimlich sind.
Was aber ist der Grund, dass sich dieser Typ aus Amerika in der Stadt niedergelassen hat und für so viel Unruhe unter den Bewohnern sorgt? Der Journalist und Autor recherchiert vor Ort für ein neues Buch, welches er genau über diese Bewohner der Stadt schreiben will.
Auch wenn der Mord an dem Vater schon so lange her ist, immer wieder tauchen die Erinnerungen auf und jedes einzelne Familienmitglied hat es noch nicht verarbeitet.
Schweigen kann tödlich sein.
Die Charaktere Mariana ist es, die dem Leser aus ihrer Perspektive die Geschichte erzählt. Mit ihrem ruhigen Schreibstil, der sorgfältig und klar beschriebenen Charaktere, die jede sehr eigenständige Persönlichkeiten sind, hat die Autorin erneut mit ihrem Buch „Die Liebesnachricht“ einen guten Roman geschrieben. Von der Autorin ist bekannt, dass mehr als nur das geschriebene Wort steht, denn sie möchte dem Leser mit ihren Geschichten etwas vermitteln. Das ist es, was ich an Maria Ernestams Büchern liebe, das Gefühl zu haben, ihre Charaktere sprechen mit mir.
Fazit:
„Die Liebesnachricht“ ist ein Familienroman ohne große Spannung. Wer Romantik oder Leidenschaft erwartet, wird enttäuscht sein. Die Geschichte ist interessant, aber auch an manchen Stellen einfach zu ausführlich geschrieben.
Weniger ist oft mehr.