Rezension

Potenzial etwas verfehlt

Equilon -

Equilon
von Sarah Raich

Sarah Raichs Buch "Equilon" entführt die Leser in eine dystopische Welt, die von den erschütternden Folgen des Klimawandels geprägt ist. Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt, was dem Buch eine facettenreiche Tiefe verleiht und LeserInnen die Möglichkeit gibt, sich in die sehr unterschiedlichen Lebenswelten der Charaktere Jenna und Dorian hineinzuversetzen.

Die Erzählung beginnt mit einem anfänglich gewöhnungsbedürftigen Sprachstil, der in einem stark jugendlichen Ton gehalten ist. Dieser Stil kann anfangs irritieren, da er leider etwas künstlich wirkt, doch mit der Zeit gewöhnt man sich daran. 

Eine der herausragenden Eigenschaften des Buches sind die vielen fesselnden und innovativen Aspekte, die die Autorin in ihre Erzählung einfließen lässt. Die Idee von Equilon als Lösung für die globalen Probleme von Armut und Klimawandel regt zum Nachdenken an. Die Enthüllung der Schattenseiten dieser vermeintlich perfekt gerechten Welt sorgt für eine spannende Entwicklung der Handlung. Allerdings muss man erwähnen, dass es im Verlauf des Buches einige unrealistische Szenen gibt. So ist es schwer vorstellbar, dass Personen, die als unvertrauenswürdig gelten, so bereitwillig Informationen preisgegeben werden. Dies führt zu einem gewissen Verlust an Glaubwürdigkeit in der Geschichte. Zudem neigt die Geschichte an einigen Stellen dazu, eher erzählen zu lassen, als dass die ProtagonistIn die Welt um sich herum entdecken. Dies wirkt teilweise unnatürlich im Gesprächsfluss und trägt zur Künstlichkeit des Stils bei.

Die größte Enttäuschung des Buches ist jedoch das Ende. Nachdem die Geschichte auf einen Höhepunkt zusteuert, wird sie plötzlich und viel zu einfach aufgelöst...

Insgesamt ist "Equilon" von Sarah Raich eine ambitionierte dystopische Erzählung, die mit einer innovativen Welt und facettenreichen Charakteren überzeugt. Trotz einiger Schwächen, wie dem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil und unrealistischen Szenen, lohnt es sich, in diese düstere Zukunftsvision einzutauchen.