Rezension

New Valley

Equilon -

Equilon
von Sarah Raich

Bewertet mit 3 Sternen

In einer nahen Zukunft nach nicht näher beschriebenen Naturkatastrophen lebt der Großteil der Menschheit unter ärmlichen Verhältnissen. Nur wer seinen Wert beweist und Scores punktet, hat eine Chance auf ein besseres Leben. Jenna Mills gehört zu diesen Leuten. Ein Algorithmus hat sie ausgewählt, um in New Valley zu leben, der Welt der Privilegierten. Dorian hingegen ist am Ende. Sein Score ist low, sein Lebenswille ist low. Da trifft er auf Hanna, die ihm Maggie anvertraut, ein kleines Mädchen, und den Schlüssel zum Zerstören der Elite. Beide müssen auf ihre Weise versuchen, für ein besseres Leben zu kämpfen.

Zuerst einmal, was mir gut gefallen hat: die Themen. Klimakatastrophe, der Umgang damit, Genderidentität, Zerstörung eines funktionierenden Sozialsystems. Allerdings ließ die Umsetzung zu wünschen übrig. Dafür, dass Jenna als hochintelligent beschrieben wurde, hat sie ständig das Dümmste gemacht, was in dieser Situation angebracht wäre. Zu erwähnen wäre da ihre ständige Sauferei und Heulerei. Und wie es Maggie mit Hilfe von Dorian so weit geschafft hat, war auch eher unglaublich. Er zeichnete sich nicht gerade als Problemlöser aus - musste er auch nicht, Hanna hat ihm selbst auf dem Totenbett noch alles vorbereitet. Und das Ende war so was von unglaubwürdig und unrealistisch: Stellt euch vor, jemand zieht in der mega modernsten Anlage der Welt einfach einen Stecker und überall gehen die Lichter aus und die Schurken sind besiegt. So ungefähr hat sich die Autorin das ausgemalt. Es war geradezu lächerlich und unrealistisch, zumal der "Schlüssel" nach all der Zeit nicht mehr hätte funktionieren dürfen. Gibt ja so was wie gewisse Prozesse, die das einfach unmöglich machen. 

Abgesehen von Nebenfiguren, die keine große Rolle spielten, war mir der gesamte Cast unsympathisch und vor allem ohne Tiefe. Und nicht nur, was die Logik und den Spannungsverlauf angeht, hätte das Lektorat mehr tun müssen, auch bei den Inquits wurde klar, dass am Autorenhandwerk noch gearbeitet werden muss. Alles in allem: nette Idee, aber subobtimal umgesetzt.