Rezension

Ähnlich wie andere Dystopien, aber doch besonders

Equilon -

Equilon
von Sarah Raich

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte hat mich im ersten Moment sehr an eine Mischung aus George Orwell und "The Circle" erinnert, aber auch wenn mir der Inhalt irgendwie bekannt vorkam, war das Buch trotzdem ganz anders und hat mich komplett in seinen Bann gezogen.

Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Ein imaginärer Score entscheidet, ob du ein Leben in Überfluss und Luxus oder in Armut und Dunkelheit führst. Jenna hat es geschafft und steigt zu der 1 Millarde auf, die mit Hilfe des Algorithmus Equilon die Welt moderner, gerechter und schöner macht. Überwältigt und stolz lässt sie ihr altes Leben hinter sich und hofft, etwas Gutes für die Menschheit zu tun. Doch schnell blickt sie hinter die Fassade und muss feststellen, dass Vieles nur Schein ist. Währenddessen versucht Dorian auf dem Landweg, die kleine Maggi zu ihrem Vater in die neue Welt zu bringen.

Die Hauptpersonen Jenna und Dorian sind sehr sympathisch und es fiel mir leicht, mich in die beiden hineinzuversetzen. Die Handlung wird abwechselnd aus der Sicht von Jenna und Dorian erzählt. Dadurch lernt man zu Beginn beide Welten und die charakteristische Weltanschauung kennen. So fällt es leicht, sich New Valley und Old L.A. und das Leben dort vorzustellen. Während Jenna voller Hoffnung und Aufregung ist und sich ihr neues Leben in New Valley vorstellt, ist die Stimmung bei Dorian eher getrübt und man merkt die starke Hoffnungslosigkeit und Leere.

Der Erzählstil ist sehr lebendig und anschaulich, was mir sehr gut gefallen hat. Die Autorin schafft es, permanent Spannung aufzubauen. Die Handlung ist sehr rasant und es gibt quasi keinen Leerlauf. Am Liebsten hätte ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Auch wenn mich die Handlung zunächst an andere Dystopien errinert hat, wollte ich permanent wissen, ob Dorian es nach New Valley schafft und ob Jenna dem System folgt oder sich dem Widerstand anschließt.

Mein Fazit ist durchweg positiv und ich kann das Buch absolut jedem empfehlen, der solche Zukunftsgeschichten gerne liest.