Rezension

Frühzeitiges Ende einer ganz interessanten Reihe

Für immer die Liebe - Cynthia J. Omololu

Für immer die Liebe
von Cynthia J. Omololu

Bewertet mit 4.5 Sternen

Meinung:
Zuerst muss ich sagen, dass es kein ganzes Jahr her ist, dass ich den ersten Band gelesen habe. Trotzdem habe ich wenig behalten und hätte diesen vielleicht erst noch einmal lesen sollen. So dachte ich zum Beispiel, dass Drew jemand neues ist, den Cole erst noch kennen lernt. Dabei kam er bereits im ersten Band leicht vor. An Charaktere wie Janine (Griffons Mutter) oder Kat (Coles Schwester) konnte ich mich nur noch vage erinnern. Die Groschen fielen zwar nach und nach, trotzdem empfehle ich jedem, der den ersten Band im Sommer gelesen hat, diesen vorher noch einmal erneut zu lesen. Dadurch kommt man einfach leichter in die Geschichte rein. Damit hatte ich nämlich leider meine Schwierigkeiten. Es fängt eigentlich relativ ruhig und gelassen an, ist dabei aber trotzdem interessant. Cole muss lernen, wie man eine richtige Akhet wird, was leider nicht gerade einfach ist. Immerhin wird sie mit Erinnerungen aus mehreren verschiedenen Leben konfrontiert und muss auch zusehen, wie sie diese mit ihrem jetzigen Leben unter einen Hut bekommt. Dabei wird sie natürlich von Griffon und ihrer besten Freundin Rayne unterstützt. Rayne gefiel mir übrigens sehr gut, sie erinnerte mich immer etwas an Leslie aus "Rubinrot". Die Geschichte um Cole und ihre Vergangenheit ist durchweg interessant. Ich zumindest wollte wirklich gerne wissen, wie es weitergeht. Eigentlich bin ich kein Fan von Dreiecksbeziehungen, aber hier war es nicht so eine typische Dreiecksbeziehung. Es gab kein hin und her, sondern Cole hat sich klipp und klar entschieden. Zumindest in dem Zeitraum einer festen Beziehung, was ich vollkommen in Ordnung fand. Und ehrlich gesagt war ich mitten im Buch ziemlich unsicher, mit welchem Jungen ich Cole lieber zusammen sehen würde. Denn sowohl Griffon als auch Drew haben mir sehr gut gefallen. Und ich weiß auch jetzt noch nicht, welcher von Beiden mir besser gefällt. Letztlich hatte ich aber doch meine Entscheidung getroffen und gehofft, dass sie auch mit demjenigen zusammen kommt. Leider war es gegen Ende sehr durchschaubar, wen von Beiden sie wählt. Zwar war das Buch nicht von Anfang an so fesselnd, dass ich es unbedingt sofort weiterlesen musste, aber nach und nach baute sich die Spannung auf. Es gab eine Menge Rätsel die Cole lösen musste und um ehrlich zu sein, bin ich an der Stelle etwas unzufrieden. Denn das letzte Rätsel wurde zwar gelüftet, warf aber für mich direkt ein neues auf. Darüber hätte die Autorin ruhig in einem dritten Teil berichten können, denn die Lösung dazu fände ich echt interessant. So bleibt das Ganze irgendwie etwas in der Luft hängen und wird nicht weiter ausgeführt, wobei ich vor allem das ganz besonders Interessant fand. Denn diese Wendung hat mich echt ein wenig umgehauen und für mich ein in sich geschlossenes offenes Ende hinterlassen. Wenn ihr versteht was ich meine. Und das hätte ich halt gerne im nächsten Band gelesen. Ansonsten gibt es nicht mehr viel hinzuzufügen. Der Schreibstil war gut, genau wie zuvor und die Atmosphäre hat auch gepasst. Die Nebencharaktere gefielen mir eher mittelmäßig mitunter, aber sie wirkten authentisch. Mir gefiel dieser abschließende Band der "Für immer"-Dilogie.
Charaktere:
Cole: Die 16-jährige Protagonistin, die zwischen den Stühlen sitzt. Für wen soll sie sich entscheiden? Ich mochte Cole ja bereits im ersten Band, beziehungsweise es war so eine Hassliebe. Ich hatte mir ihr keine Probleme mehr in diesem Buch, sie hat ihre Naivität abgelegt und sich positiv entwickelt. Was ich an ihr besonders mochte war, dass sie niemandem hinterher gerannt ist in dieser Dreiecksbeziehung. Sie hat einfach ihr Ding durchgezogen und klar, es tut weh, wenn man jemanden verliert, aber sie hat sich nicht lange in Selbstmitleid gebadet. Zumindest hat man davon nicht sonderlich viel mitbekommen.  Stattdessen hat sie versucht, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen und sich auch nicht darum gekümmert, was Leute von ihrer Verbindung zu Drew dachten. Das gefiel mir ziemlich gut. Sie hat sich halt einfach nicht unterkriegen lassen und versucht, auf eigenen Beinen voranzukommen. Das mochte ich sehr an ihr.
Griffon: Coles Freund, der in einem früheren Leben ihr Henker war. Er liebt sie und genau wie bei Cole, hat auch er sich im Vergleich zu Band 1 gemausert (oder mein Männergeschmack hat sich geändert). Er ist nicht mehr der Perfekte, auch wenn er keine direkten Probleme oder Ähnliches hatte, kam er mir dieses mal nicht so vor. Sein einziges Problem war Drew, wobei es auch eher indirekt ein Problem war. Auf jeden Fall war Griffon immer noch der Beschützer. Wenn Cole irgendein Problem hatte, ist er sofort darauf angesprungen. Dabei hat er es aber nicht übertrieben, es war eher in einem geregelten Maß. Was mir an ihm nicht gefiel war, dass er Cole diverse Entscheidungen abgenommen hat. Danach war es mit Griffon eher etwas distanzierter, er spielte nicht mehr eine so große Rolle. Aber es war schon okay mit ihm.
 
Drew: Ein 20-jähriger Mann, der behauptet, in einem früheren Leben Coles Partner gewesen zu sein. Ehrlich gesagt war er mir von Anfang an ziemlich suspekt. Immerhin hat er sich einfach in ihr Leben rein gedrängt und sie nicht mehr in Ruhe gelassen, bis sie ihm dann nicht mehr ganz die kalte Schulter gezeigt hat. Und ich muss sagen, irgendwie hat er mich beeindruckt. Er hat halt nicht direkt versucht, sie zu irgendetwas zu bringen. Sein Ziel war wohl eher, überhaupt erst einmal einen Platz in ihrem Herzen zu bekommen. Und er war für sie da, wenn es darauf ankam und hat auf sie aufgepasst. Ich mochte ihn nach einer gewissen Zeit und wusste wirklich nicht mehr, ob ich ihn oder Griffon mehr mag. Aber letztendlich hätte ich die selbe Wahl getroffen wie Cole.
 
Zitate:
"Das Ankh symbolisiert nicht nur ewiges Leben, für uns bedeutet es auch das Versprechen, dass wir in einem anderen Leben wieder zusammen sein werden."
Namenlose Frau
"Du hast recht. Aber leider kann man nicht jedes Unrecht sofort aus der Welt schaffen, manchmal muss man Geduld beweisen und unterdessen unbeirrt weiter für das Gute arbeiten."
Griffon

Fazit:
Ein eigentlich guter Abschluss der Reihe. Jedoch würde ich mir nach den Wendungen am Ende doch einen dritten Teil wünschen. Denn das interessiert mich wirklich. Ansonsten gibt es nicht viel zu bemängeln, die Charaktere waren gut und die Geschichte durchweg interessant. Obwohl Spannung aufkam, war das Buch leider nicht so fesselnd, dass ich es nicht mehr aus der Hand legen konnte. Trotzdem ein guter Abschluss einer schönen Reihe mit guter Grundidee. Und eine Verbesserung zum ersten Band war auch vorhanden.
Daher bekommt dieses Buch von mir 4,5/5 Schmetterlingen.