Rezension

Ein packender Mittelalterroman

Krone des Himmels
von Juliane Stadler

Bewertet mit 5 Sternen

„Krone des Himmels“ ist das spannende Debüt der Historikerin und Autorin Juliane Stadler.

Die Handlung beginnt 1189. Étienne ist der Sohn eines Grafen, hat jedoch einen deformierten Fuß und wird deswegen von seinem Vater versteckt, damit dieses Makel nicht nach außen dringt. Als Étienne die Erniedrigungen seines Vaters nicht mehr aushält, verlässt er sein Zuhause. Aveline ist die Tochter eines Handwerkers, ist ebenfalls geflohen und auf dem Weg nach Jerusalem, wo sie Buße tun will. Auf dem Weg treffen die beiden zusammen und setzen ihren Weg gemeinsam mit einigen anderen Pilgern nach Jerusalem fort.

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir gut. Durch ihre detaillierten bildhaften Beschreibungen konnte ich mir alles gut vorstellen und die Atmosphäre des Mittelalters wurde gekonnt vermittelt. Der Religionskrieg zwischen dem Abendland und dem Orient wird sehr gut dargestellt, dabei wird auch an Grausamkeiten nicht gespart. Mich hat das Buch mit seinen emotionalen, brutalen, schockierenden und berührenden Momenten gepackt und gefesselt.

Es gibt eine Menge Charaktere - einige sympathisch, andere weniger - und das Personenverzeichnis am Ende des Buches habe ich als ausgesprochen hilfreich empfunden. Hier ist auch gekennzeichnet, welche der Charaktere fiktiv und welche historisch sind. Die Verflechtungen zwischen Geschichte und Fiktion ist insgesamt gut gelungen. Den Kapiteln ist immer eine Orts- und Zeitangabe vorangestellt, was mir die Orientierung in der Handlung erleichtert hat.

Juliane Stadler hat die historischen Details gut recherchiert und in ihrem Roman wird ein Stück Geschichte lebendig. Ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin.