Rezension

Der dritte Band der Augensammler/Augenjäger-Reihe

Playlist -

Playlist
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 3 Sternen

Musik ist ihr Leben. 15 Songs entscheiden, wie lange es noch dauert Vor einem Monat verschwand die 15-jährige Feline Jagow spurlos auf dem Weg zur Schule. Von ihrer Mutter beauftragt, stößt Privatermittler Alexander Zorbach auf einen Musikdienst im Internet, über den Feline immer ihre Lieblingssongs hörte. Das Erstaunliche: Vor wenigen Tagen wurde die Playlist verändert. Sendet Feline mit der Auswahl der Songs einen versteckten Hinweis, wohin sie verschleppt wurde und wie sie gerettet werden kann? Fieberhaft versucht Zorbach das Rätsel der Playlist zu entschlüsseln. Ahnungslos, dass ihn die Suche nach Feline und die Lösung des Rätsels der Playlist in einen grauenhaften Albtraum stürzen wird. Ein gnadenloser Wettlauf gegen die Zeit, bei dem die Überlebenschancen aller Beteiligten gegen Null gehen ...

Meine Meinung: 

Kurz vorweg: Das Album zum Buch, also die eigentliche Playlist, benötigt man nicht zwangsläufig um die Geschehnisse im Buch nachvollziehen zu können. Wenn Songtextzeilen benötigt werden, werden diese im Buch erwähnt. Dennoch fand ich das Marketing dazu sehr gelungen und find die Idee einer passenden echten Playlist echt cool. Außerdem sind viele gute Künstler und viele gute Songs dabei. Den Mehrwert könnte man natürlich in Frage stellen, aber ich denke, dass man die Idee und das Engagement auf jeden Fall lobenswert erwähnen kann. 

Nun zur Geschichte:
Als ich zu lesen begonnen habe, habe ich schnell gemerkt, dass mir die Charaktere irgendwie bekannt vorkommen. Ich habe dann gegoogelt und schnell festgestellt, dass die Hauptpersonen in "Playlist" identisch zu den Hauptpersonen aus der Augensammler-Augenjäger-Reihe sind. Schnell stellt man damit fest, dass es sich hier scheinbar um das "Finale" der Reihe handelt. Das hat mir ehrlich gesagt echt gar nicht gefallen. Warum nicht? 

1. Als absoluter Buchregal-Nerd nervt es mich, dass die Bücher dieser vermeintlichen Reihe anders aussehen und auch namentlich keinen Bezug zueinander haben - also zumindest "Playlist" nicht zu den anderen.

2. Weil ich es vorher nicht geahnt habe. Ich habe den Augensammler und den Augenjäger ungelogen vor Jaaaaahren gelesen und konnte mich einfach nicht mehr richtig erinnern. In Playlist werden zwar die grundsätzlichen und wichtigen Sachen nochmal erklärt und in Erinnerung gerufen, aber ich mag es einfach, wenn ich gewisse Details noch im Gedächtnis habe. Mich hat es dadurch irgendwie genervt, dass ich eine Fortsetzung lese ohne die Vorgänger richtig im Kopf zu haben.

Das also erstmal zur Vorgeschichte. Ich habe dann versucht, mich einfach darauf einzulassen, dass die Geschichte weiter erzählt wird, aber eben auch gewisse neue Dinge hinzukommen - nämlich die Entführung von Feline und die dazu passende Playlist. Die Idee fand ich wie gesagt gut, die Umsetzung hat mir weniger gefallen. Ich muss sagen, dass mich Fitzek dieses Mal leider gar nicht richtig überraschen konnte. Ich mochte den Schreibstil weniger als sonst, die Rätseleien rund um die Playlist waren mir teilweise zu plump und die vielen Zufälle zu passend. Diese Geschichte hat mich dadurch einfach lange nicht so überzeugt, wie andere Werke von ihm. Meiner Meinung nach war das Buch vielleicht durch das extreme Marketing der Songs zu sehr gehyped. 

 

Fazit:
Endlich ein neuer Fitzek - leider aber keiner, der mich so richtig überzeugt. Dass es grundsätzlich um die gleichen Protagonisten wie in der Augensammler/Augenjäger-Reihe geht und die Serie damit fortgesetzt wird, war mir vorher nicht bekannt und hat mich irgendwie mehr genervt als überrascht. Die Geschehnisse an sich waren mir dann leider zu passend, zu wenig realistisch und nicht spannend genug. Schade - mehr als 3 Sterne sind hier einfach nicht drin.