Rezension

Literatur trifft Musik

Playlist -

Playlist
von Sebastian Fitzek

Bewertet mit 4 Sternen

Alex Zorbach und Alina Gregoriev dachten beide, dass sie sich nicht mehr wiedersehen, nachdem sie schon mehrmals wegen dem sog. "Augensammler" gezwungen waren, zusammenarbeiten. Doch dann wird die 15jährige Feline entführt und der einzige Hinweis auf ihren Verbleib ist eine Playlist mit 15 Liedern, die in Verbindung mit ihrer Entführung stehen. Die Mutter der entführten Feline setzt sich  mit Zorbach und Alina in Verbindung, um deren Hilfe zu erbitten. Auch weil Feline und Alina beim gleichen Psychologen ihre Sitzungen hatten. 
Viel Zeit bleibt den beiden nicht, um Feline zu finden. Auch weil Zorbach in Kürze seine Haft antreten muss. Doch was wollen die Songs auf Felines MP3-Player aussagen? Das Rätselraten bringt alle Beteiligten nur dazu, allem und jedem zu misstrauen.

 

Wie bei jedem Fitzek ist es immer wieder spannend zu lesen, welche Ideen dem Kopf des Autors wohl diesmal entsprungen sind. Leider habe ich die beiden vorherigen Teile "Der Augensammler" und "Der Augenjäger" nicht gelesen, was allerdings nicht so wichtig für diesen Teil der Reihe ist. Es wird in regelmäßigen Abständen einiges aus den Vorbänden erklärt, in dem in kleinen Rückblicken erzählt wird, wie die Hauptfiguren Alex Zorbach und Alina Gregoriev gehandelt haben und welches Leid ihnen zugefügt wurde. Ich werde die beiden Bücher garantiert noch lesen, auch damit ich noch besser verstehe, was passiert ist.

 

Das Ungewöhnliche an "Playlist" ist, dass dieses Buch eng mit 15 Liedern verbunden ist, die man sich auch wirklich anhören kann. Bekannte Stars wie Ray Garvey, Silbermond, Joris, Lotte und viele, viele mehr haben für das Buch Lieder um- oder geschrieben, die in Zusammenhang mit eben der Geschichte um die entführte Feline stehen. Es geht dabei um das Alleinsein, um Hoffnungslosigkeit und Isolation, aber auch um Mut und Hoffnung. Die Geschichte des Autors und die Lieder der Stars gehen eine unzerreißbare Verbindung ein. 

Dabei ist jedoch gewährleistet, dass man das Buch auch ohne das Hören der Lieder lesen kann, da die bestimmten Passagen aus den Liedern im Buch erwähnt und analysiert werden. 

 

Die Story an sich ist natürlich wieder verwirrend, wie in fast allen Fitzek-Büchern. Meint man, den Schuldigen zu kennen, wird natürlich eine Wendung eingebaut und man steht wieder am Ausgangspunkt und weiß nicht, was genau nun eigentlich los ist. Dies passiert aber nicht nur einmal, sondern mehrmals in der Geschichte, so dass ich mittlerweile gelernt habe, mich auf gar keinen Hinweis verlassen zu können. Vor Anfang des Buches habe ich mir fest vorgenommen, nicht mitzurätseln und einfach mal abzuwarten, wer denn der Entführer nun ist. Aber das ging natürlich nicht. 

 

Der Schreibstil ist gewohnt flüssig, immer wieder durchsetzt von kritischen Untertönen, einem leichten Hauch von schwarzem Humor bis hin zu leidenschaftlichen Passagen über die Musik, die eine große Rolle spielt. Dies zeigt "DJ Fitzi Fitz", wie er sich im Nachwort nennt, auch durch sein nicht allzu großes Talent des Schreibens eines Rap-Songs als Danksagung, was wiederum zu einem sehr witzigen Abschluss des Buches führt.

 

Die Spannung wird durch das ganze Buch gehalten und fängt gleich ihm Anfang an, wo man am Ende des ersten Kapitels da sitzt und sich fragt: Warum zum Teufel hat er das gemacht? Warum hilft er nicht? Warum? Warum? Warum?

 

Dieses große Warum? zieht sich durch das ganze Buch und erst gegen Ende wird einem plötzlich alles so richtig klar. 

 

Das Buch wird aus unterschiedlichen Sichten erzählt. Zorbach erzählt in Ich-Form, während aus Alinas, Emilias und Nils Sicht in dritter Form erzählt wird. Ab und zu kommen noch andere Personen zu Wort. Dies ermöglicht einen guten Rund-Um-Blick oder noch mehr Chaos, je nach dem, wie man es selbst sieht.

 

Meggies Fussnote:

Literatur vermischt mit Musik - eine spannende Mischung.