Rezension

Verwirrend, aber sehr speziell

The Run. Die Prüfung der Götter
von Dana Müller-Braun

Bewertet mit 4 Sternen

Ich habe mich wahnsinnig gefreut, als ich die Nachricht bekommen habe, dass ich bei einer Leserunde zu “The Run” von Dana Müller-Braun aus dem Carlsenverlag mitmachen darf. Das Buch hat mich direkt angesprochen, da der Klappentext total interessant klang und das Cover echt ein Traum ist. Bei Göttern bin ich immer direkt am Start. 

 

Der Schreibstil von Dana Müller-Braun hat mir gut gefallen. Ich bin gut in die Geschichte gekommen, wurde aber direkt mit vielen Fakten zu der sehr komplexen Welt überrannt. Irgendwie waren es mir zu viele Informationen auf einmal, sodass ich die ersten gar nicht richtig verarbeiten und verstehen konnte, bevor die nächsten kamen. Dadurch musste ich mich sehr konzentrieren, um beim Lesen nicht den Anschluss zu verlieren. Ich denke, dass es schwierig gewesen wäre, die Informationen im Text zusätzlich zu erklären, aber ich denke, dass mir ein Glossar geholfen hätte. Dann hätte ich während des Lesens immer mal wieder nachschauen können, wodurch mir das Lesen bestimmt leichter gefallen wäre. Es war sehr schade, dass ich so die neuen, komplexen und doch sehr interessanten Orte, Sprachen und Wesen nicht so sehr verstanden und somit behalten habe. Besonders spannend fand ich die ganzen Gaben, die die Teilnehmer des Run erhalten konnten. Diese waren sehr vielseitig und unterschiedlich, dass ich auch hier ein Glossar bevorzugt hätte. Die ganzen Unterschiede waren sehr schwer zu behalten. Das Setting an sich war aber super interessant und ich habe es genossen, diese neue Welt mit Sari und Keenan erkunden zu dürfen. Die Art, wie die Götter mit eingebracht wurden, war total anders, als ich es mir vorgestellt hatte. Mir hat es aber sehr gut gefallen, da es so total gut zur Geschichte gepasst hat. Generell war die Geschichte der Götter super spannend und für mich einer der besten Parts der Geschichte. 

 

Mit den Protagonisten habe ich mich etwas schwer getan. Ich habe Sari als sehr toughe und selbstbewusste Frau wahrgenommen. Sie würde für ihren Bruder alles tun, sie ist was ihn angeht sehr selbstlos. Ich persönlich konnte aber leider keine Bindung zu ihr aufbauen. Sie war unnahbar und hat oft impulsiv gehandelt. Ich konnte ihre Reaktionen oftmals nicht nachvollziehen, weshalb es für mich schwer war, richtig für sie mitzufiebern.

Keeran, der Schattenbringer, ist ihr Begleiter. Auch seine Handlungen waren nicht immer nachvollziehbar, da ich das Gefühl hatte, dass der Leser manchmal nicht alle Informationen bekommen hat, um ihn und seine Handlungen nachvollziehen zu können. Trotzdem konnte ich mit ihm viel besser umgehen, da er als Charakter greifbarer war. 

Von den Nebencharakteren mochte ich Saris Bruder Jarrush am liebsten. Die Beziehung zwischen den beiden war etwas ganz besonderes und hat dem Buch noch ein gewisses Etwas mitgegeben. Der Monarch als Gegenspieler war der interessanteste Charakter des Buches. Er hat mich immer wieder zum Nachdenken gebracht und ich habe oft gerätselt, was es mit ihm auf sich hat. 

 

Auch wenn ich in der ersten Hälfte des Buches so meine Schwierigkeiten hatte, hat mir die zweite Hälfte deutlich besser gefallen. Ich habe viel mehr verstanden und konnte endlich mitfiebern, weshalb ich am Ende auch noch viele offene Fragen hatte. Ich bin super gespannt, ob tatsächlich noch ein zweiter Teil erscheinen wird und wie die Umsetzung dort funktioniert. Die Geschichte hat definitiv Potenzial, welches vielleicht im zweiten Band ausgeschöpft wird. “The Run” bekommt von mir ⭐️⭐⭐️⭐ Sterne.