Rezension

Rasant aber inhaltlich leider relativ oberflächlich

The Run. Die Prüfung der Götter
von Dana Müller-Braun

Bewertet mit 3 Sternen

„The Run“ von Dana Müller-Braun war eines der Bücher, auf die ich in 2021 am meisten gewartet habe. Ich bin ein super Romantasy Fan und liebe auch Geschichten rund um Götter… das ganze noch in eine spannende Story rund um einen „Run“ gepackt, hat mich super angesprochen.

Im Fokus der Geschichte steht Sari, ein junges Phantom, die ihren Lauf durch die vier Reiche der Götter antritt, um in die Gesellschaft aufgenommen zu werden. Zur Seite steht ihr dabei ein attraktiver Schattenbringer, Keeran, der Sari nicht nur aus der Patsche hilft, sondern ihr Herz auch gefährlich höherschlagen lässt.

Der Schreibstil ist an für sich recht einfach und auf den Punkt. Der Lesefluss wird aber dann und wann durch die vielen ungewöhnlichen Namen und exotischen Bezeichnungen unterbrochen. Ich hatte anfangs Probleme mir alle Namen und deren Rolle zu merken, insbesondere weil auch viele Gottheiten in dem Buch vorkommen, die man so nicht kennt. Man gewöhnt sich aber daran.

Das Setting des Buches ist sehr ungewöhnlich und wurde sehr gut beschrieben. Insbesondere die kulturellen Unterschiede haben mich doch überrascht. Ich vermute die Autorin wollte hier auch ein wenig versteckte Gesellschaftskritik üben. Mir hat es gefallen. Was ich auch super fand, waren die Beschreibungen der Welt in der Sari lebt. Ich konnte mir alles sehr gut vorstellen.

Weniger gut war für mich das Tempo der Handlung. Es ist ständig etwas passiert und es gab ständig Plot-Twists. Das ist ja eigentlich ganz schön, aber irgendwie hatte man keine Zeit zum Luft holen oder Zeit um mit den Charakteren warm zu werden. Durch das rasante Tempo blieben die Charaktere einfach etwas blass. Ich hätte mir weniger Tempo und dafür mehr Tiefe gewünscht. Insbesondere, weil ich die beiden Protagonisten eigentlich sehr interessant fand – besonders Keeran. Sari war mir ab und zu etwas zu kindisch und trotzig. Das ist aber Geschmacksache.

Alles in allem ein gutes Buch, was durchaus noch Potenzial für einen 2. Band bietet.