Rezension

Ungewöhnliches Lesevergnügen

Der Tod und das dunkle Meer -

Der Tod und das dunkle Meer
von Stuart Turton

Bewertet mit 5 Sternen

ungewöhnliches Lesevergnügen

„1634: Mord auf hoher See. Ein Schiff auf dem Weg von Indonesien nach Amsterdam. Eine dunkle Prophezeiung und ein Detektiv, der selbst Gefangener ist. Samuel Pipps und Arent Hayes stehen vor dem Fall ihres Lebens, denn der Teufel ist mit an Bord. Aberglaube, Hexenjagd, Machtgier – Stuart Turton führt uns ins dunkle Meer der menschlichen Abgründe.“ - soweit der Klappentext.

Stuart Turtons Debüt „Die sieben Tode der Evelyn Hardcastle“ wurde in über 30 Sprachen übersetzt und ist ein internationaler Bestseller. Es wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Stuart Turton lebt mit seiner Familie in Hertfordshire.

Der Roman wurde übersetzt von Dorothee Merkel, die Werke von Edgar Allan Poe, John Banville, John Lancaster und Nickolas Butler aus dem Englischen übertragen hat.

Das Cover ist in einem dunklen Grün gehalten und zeigt Anker und Kompass, sehr schöne Hinweise auf den Inhalt. Ein kleiner Pfiff und ein Hingucker ist das gedrehte „R“ im Familiennamen des Autors.

Das Buch wird als „Kriminalroman“ bezeichnet. Wer jetzt allerdings einen Krimi der „üblichen“ Art mit Opfer, Täter, Motiv und einigen irreführenden Wendungen sucht, wird enttäuscht. So ist dieser Krimi ganz und gar nicht.

Der Roman beginnt langsam mit den Ereignissen vor dem Ablegen des Schiffes in Batavia. Die Langsamkeit der Erzählweise passt gut zu einer langen, ruhigen Seereise. So ruhig ist diese Reise jedoch überhaupt nicht. Denn die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen, ein heftiger Sturm, der Schiff, Besatzung und Passagiere in große Gefahr bringt, tut ein übriges. Es gibt zahlreiche Wendungen, viele geheimnisvolle Begebenheiten und unzählige Tote.

Stuart Turton gelingt es, seine Charaktere detailliert und authentisch darzustellen. Sie sind so lebendig beschrieben, dass ich sie förmlich vor mir gesehen habe. Teilweise fand ich sie ausgesprochen sympathisch, teilweise sehr unsympathisch und musste mir am Ende eingestehen, dass ich mich doch in dem einen oder der anderen geirrt habe.

Mit den historischen Gegebenheiten nimmt es Stuart Turton nicht so genau, wie er in seinem Nachwort eingesteht. Mich hat es nicht gestört.

Eine Zeichnung vom Aufbau des Schiffes und ein Personenverzeichnis runden das Buch ab.

Fazit: ein spannender und lesenswerter historischer Krimi, auf den man sich einlassen muss.