Rezension

Historischer Kriminalroman auf hoher See

Der Tod und das dunkle Meer -

Der Tod und das dunkle Meer
von Stuart Turton

Bewertet mit 4 Sternen

Der Klappentext zu „Der Tod und das dunkle Meer“ hatte mich unglaublich neugierig gemacht – ein historischer Kriminalroman, der auf hoher See spielt, das war für mich komplett neu. Historische Romane kommen in meinen Lesegewohnten eher selten vor – hier muss mich Epoche oder der Handlungsort schon extrem fesseln, damit ich zugreife. Ich war hier allerdings vor allem aufgrund des Schiffes als hauptsächlicher Schauplatz der Handlung gespannt auf die Geschichte, die sich auf der Saardam zutragen würde und habe auf einen mit unterschwelliger Spannung aufgeladenen Handlungsbogen gehofft. Diesen Spannungsbogen hat Stuart Turton auch geliefert. Die Stimmung an Bord des Schiffes, die immer düsterer wird, je weiter die Handlung voranschreitet, sorgt dafür, dass man die Beklemmung beinahe greifen kann, die die Besatzung und die Passagiere zu spüren bekommen.

Gefühlt hat der Kriminalroman allerdings gerade im ersten Drittel ein paar gefühlte Längen, es dauert ein bisschen, bis alles so richtig in Fahrt kommt. Aber zum Ende des Romans wird man zum einen mit einem stimmigen Zusammenführen der einzelnen Informationsstränge belohnt. Und zum anderen wird spätestens dann klar, dass keine unnötigen Informationen in der Handlung enthalten sind. Daher möchte ich an dieser Stelle ein großes Kompliment an den Autor aussprechen. Leider wird das Ende für mich dann doch ein bisschen zu kurz abgehandelt, hier hätte ich mir durchaus ein paar Seiten mehr gewünscht.

Der Schreibstil von Stuart Turton liest sich sehr flüssig und die Charaktere waren für mich allesamt greifbar. Ob es jetzt Samuel Pipps, Arent, Sara oder deren Tochter Lia waren – sie alle standen mir während des Lesens vor Augen.

Alles in allem ist „Der Tod und das dunkle Meer“ ein fesselnder Kriminalroman, den ich insgesamt mit vier von fünf möglichen Sternen bewerte.