Rezension

Eine Seefahrt ist nicht lustig

Der Tod und das dunkle Meer -

Der Tod und das dunkle Meer
von Stuart Turton

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt: Als im Jahr 1634 ein Schiff von Indonesien nach Amsterdam fährt, sind allerlei unterschiedliche Gestalten am Bord. Unter anderem der einflussreiche Generalgouverneur Jan Haan und Samuel Pipps, ein berühmter Ermittler. Letzter ist jedoch in Ketten gelegt und so muss, nachdem sich die seltsamen Vorkommnisse auf dem Schiff häufen, sein Assistent und bester Freund Arent Hayes, der Sache auf den Grund gehen. Doch dies ist schwerer und gefährlicher als angekommen. Und bald befindet sich nicht nur Arent, sondern jeder auf der Überfahrt, in höchster Gefahr.

Meinung: „Der Tod und das dunkle Meer“ ist ein spannender Kriminalroman, der durch sein Setting und seine Charaktere punkten kann.
Im Mittelpunkt steht Arent Hayes, ein ehemaliger Söldner, der seinen Freund auf dem Weg zu dessen Hinrichtung begleitet. Arent ist groß und kräftig, fällt jedoch in erster Linie durch seine gute Beobachtungsgabe und sein Mitgefühl auf. Man merkt, dass er jedem helfen möchte und nicht zögert, Dinge anzugehen, die getan werden müssen.
Sein Freund Samuel Pipps ist ein exzellenter Ermittler, den man schon fast mit Sherlock Holmes vergleichen kann. Er hat die Gabe Menschen zu durchschauen und er liebt es, Rätsel zu lösen.
Auch der Generalgouverneur Jan Haan ist mit seiner Familie an Bord. Jan ist wohl der unsympathischste Charakter im ganzen Buch, den er ist brutal und machthungrig. Außerdem ist die Art wie er seine Familie behandelt einfach nur abscheulich.
Sara Wessel, seine Frau, hat am meisten unter ihm zu leiden. Sie versucht stets die gemeinsame Tochter Lia zu schützen und zu verbergen, wie außerordentlich klug das Mädchen ist. Und obwohl sie von Adel ist, fühlt sie sich wie in einem Käfig. Sara ist hilfsbereit und möchte ebenfalls wissen, was auf dem Schiff vor sich geht. Außerdem fühlt sie sich, verbotenerweise, bald von Arent angezogen, was mir sehr gut gefallen hat.
Cressjie Jens und ihre Söhne gehören zum Gefolge des Generalgouverneurs. Sie ist wunderschön, charmant, auf dem Weg zu einer erneuten Ehe und Jans Geliebte. Ihre Fröhlichkeit ist ansteckend und Sara ist ihre beste Freundin.
Einige andere Passagiere und Besatzungsmitglieder, ebenso wie einige Soldaten, spielen in dem Buch ebenfalls größere Rollen und sind gut gemacht und glaubhaft dargestellt. Zum Glück gibt es gleich am Anfang des Buches eine Übersicht mit diesen Figuren, sodass man sich die Namen und wozu wer gehört, schnell merken kann.
Die Geschichte spielt auf einem Schiff, der Saardam, was mir ebenfalls sehr gefallen hat. Nicht nur, dass die Mannschaft praktisch gesetzlos vor sich hin lebt und niemand ihr Reich betreten darf, es gibt auch jede Menge Gefahren und Schwierigkeiten. Außerdem schafft es der Autor eine gleichermaßen bedrückende, wie auch spannende Atmosphäre zu erschaffen, die den Leser von Anfang an in den Bann schlägt.
„Der Tod und das dunkle Meer“ ist ein gut gemachter Kriminalroman, der auch einige Horror- bzw. Mysteryelemente aufweist. Mich konnte das Buch sehr gut unterhalten und ich kann es nur weiterempfehlen.

Fazit: Gut gemachter Kriminalroman, der von seinem Setting und den Figuren lebt. Sehr zu empfehlen. 

Kommentare

hobble kommentierte am 01. September 2021 um 06:35

was fürs wunschregal