Rezension

Schön düsterer Roman, der mir sehr gut gefallen hat

Der Tod und das dunkle Meer -

Der Tod und das dunkle Meer
von Stuart Turton

Bewertet mit 4.5 Sternen

Obwohl ich nach Turtons erstem Roman nicht ganz so begeistert war, hatte ich doch das Gefühl, das mir "Der Tod und das dunkle Meer" gefallen könnte. Ich hatte recht mit meiner Einschätzung..

Der Roman ist eine großartige Mischung aus Krimi, historischem Roman, ein klein wenig Abenteuer und einer schön düsteren Atmosphäre. Besonders gut gefiel mir, das die Handlung fast ausschließlich auf dem Schiff spielt, welches von Batavia aus seine Segel in Richtung Europa setzte. Ein Setting, das dafür sorgt, das niemand wirklich sicher sein kann, nicht das nächste Opfer zu werden.. Die Stimmung innerhalb der Mannschaft und gegenüber dem Kapitän und allen Passagieren ist aufgeheizt, man spürt jeden Augenblick könnte sie kippen.

Turton schreibt so lebendig, das ich mich fast schon selbst an Bord wähnte.

 

Lange lässt der Autor im unklaren ob nun wirklich ein Dämon sein Unwesen treibt. Tatsächlich mochte ich das Spiel mit dieser Frage ausgesprochen gerne. Ich war mir selbst lange nicht sicher, wohin die Handlung wirklich steuern würde.

Die Figuren waren alle sehr interessant und dem Autor gelingt es sowohl jenen die ich auf Anhieb mochte als auch den weniger bis gar nicht sympathische Charakteren Tiefe zu verleihen. Besonders möchte ich dabei die vielen spannenden Frauenfiguren hervorheben. Allen voran Sara und ihre Tochter Lia, die ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen statt zu warten, das sie irgendein Mann rettet. Gerade auch Sara mochte ich sehr.

Turton spielt auch immer wieder mit Motiven aus Sherlock Holmes, Arent und sein Arbeitgeber Samuel Pipps erinnern hi und da an das Gespann aus der Bakerstreet. Sam ist eindeutig an den großen Detektiv angelehnt. Arents Onkel Jan Wessel fand ich spannend, einerseits ein absolut unausstehlicher Mann, der seine Frau und auch die gemeinsame Tochter schlecht behandelt. Und dann der liebende Onkel, der seinen Neffen wirklich zu mögen scheint.

Turton entspinnt nach und nach ein feines Netz das alle Figuren mit den Ereignissen verbindet. Stück für Stück enthüllt sich nicht nur was aus dem Schiff wirklich vor sich geht, sondern auch, welche Rolle die Beteiligten darin spielen.

Mir hat es wirklich sehr gefallen und die Auflösung war für mich eine große Überraschung. Einzig das Ende selbst hat mich nicht so richtig überzeugt, weil ich nicht fand, das es zum Rest wirklich passt.

Aber da der Roman ansonsten so so gut erzählt ist, gibt es von mir daher nur einen winzigen Abzug.