Super spannend und berührend
Bewertet mit 5 Sternen
Inhalt:
Bei einer Party feiern Jugendliche ausgelassen, die Stimmung ist gut – bis die schöne Nova im Garten zusammenbricht. Daniel, ein Krankenpfleger der ebenfalls auf der Party ist, eilt ihr als Einziger zur Hilfe. Keiner weiß, was wirklich passiert ist und die einzigen Zeugen, eine Clique von Jungs, schweigen beharrlich. Nova selbst kann es niemandem erzählen – denn sie liegt seit der Party im Koma und kämpft um ihr Leben. Ihre beste Freundin Jessi macht sich zusammen mit Daniel auf die Suche nach der Wahrheit. Was ist in der Partynacht wirklich passiert? Und wird Nova es schaffen?
Meine Meinung:
Nicht nur das schöne Cover ist wirklich gelungen.
Der Schreibstil ist toll, absolut angemessen für ein Jugendbuch, und dennoch auch für die nicht mehr jugendlichen Leser nicht zu simpel oder gar langweilend. Das Buch lässt sich gut und flüssig lesen und ehe man sich versieht, ist man (leider) auch schon am Ende angekommen.
Besonders toll ist es der Autorin gelungen, die Gefühle der Jugendlichen zu beschreiben, nicht zuletzt durch das Tagebuch von Nova, durch das man sie, obwohl sie im Koma liegt und dadurch an der eigentlichen Handlung nicht (aktiv) teilnehmen kann, sehr gut kennen lernt. Man erfährt viel über ihr Leben, über ihre schwierige Beziehung zu ihren Eltern, ihren täglichen Umgang und Kampf mit der Krankheit, aber auch über ihren Lebensmut und den Wunsch, jeden Tag in vollen Zügen zu genießen.
Neben der rebellischen, lebenslustigen und wirklich liebenswerten Nova lernt der Leser noch ein paar andere Hauptpersonen kennen.Da gibt es zum Einen Daniel, Novas Retter auf der Party, der im Krankenhaus als Pfleger arbeitet, sich um sie sorgt und sie in den Pausen während seiner Schicht regelmäßig besucht. Und die auf den ersten Blick sonderbar wirkende Jessi, der Nova – so scheint es – als einzige wirklich etwas bedeutet.Gemeinsam machen die zwei sich auf die Suche nach der Wahrheit über die Ereignisse auf der Party, die dazu führten, dass Nova nun im Krankenhaus um ihr Leben kämpft. Ihre Angst um Nova verbindet die beiden zunehmend und nach anfänglichem Misstrauen entwickelt sich zwischen ihnen langsam mehr...
Gleichzeitig lernt der Leser auch Tobias kennen. Er ist Teil der Jungsclique, die ebenfalls auf der Party war und die scheinbar etwas mit den Vorfällen dort zu tun hat. Die Erinnerungen daran verfolgen ihn bis in den Schlaf und lassen ihm keine ruhige Minute mehr. Trotz dem, was er Nova angetan, ist Tobias eigentlich – im Gegensatz zu seinen Freunden – echt nett und sympathisch, wodurch der Leser in einen Zwiespalt gerät…
Eine Geschichte, die zum Nachdenken anregt und einem zeigt, wie wertvoll jeder Tag, jeder Moment ist. Während des gesamten Buches wünscht man sich als Leser nichts mehr, als das Nova (endlich) aus ihrem Koma erwacht. Gleichzeitig fragt man sich ununterbrochen, was an dem Abend der Party passiert ist. Und auch wenn man sich nach und nach immer mehr zusammenreimen kann, erfährt man doch erst ganz zum Schluss die ganze Wahrheit…
Fazit:
Eine authentische, berührende und traurige Geschichte über Krankheit und Tod, einem starken Mädchen, das den Lebenswillen trotz Allem nie verliert und unermüdlich kämpft, aber auch über eine Freundschaft, wie sie stärker, bedingungsloser und ehrlicher nicht sein könnte. Ich bin echt „geflasht“! „Bald wird es Nacht, Prinzessin“ gehört auf jeden Fall zu meinen Lese-Highlights 2015.
P.S.: Es lohnt sich wirklich, auch mal das Nachwort zu lesen.