Rezension

Spannender Mittelalterkrimi um die Apothekerin Adelina

Frevel im Beinhaus - Petra Schier

Frevel im Beinhaus
von Petra Schier

In Adelinas Hinterhof wird die Leiche der Frau des Flickschusters in der Abortgrube gefunden.Der schwangeren Frau wurde das Kind aus dem Leibe geschnitten. Für den Vogt ist klar, dass der Täter Adelinas Gatte sein muss. War er doch in der Vergangenheit bereits wegen Ketzerei in Italien vor Gericht gestellt worden und hatte dort bereits Leichen seziert.Er wird verhaftet und ins Gefängnis gesteckt. Der Prozess gegen ihn soll schon bald stattfinden.

Adelina muss mit weiteren Widerständen kämpfen: Ein mächtiger Gegner aus der Vergangenheit ist zur Zeit in Köln der Dominikaner Bruder Thomasius.

Adelina wird unter Hausarrest gestellt, das passt ihr natürlich nicht. Hauptmann Greverode, den Adelina bereits in einem vorherigen Band kennengelernt hat, soll sie überwachen. Die hochschwangere Adelina lässt sich jedoch nicht nehmen, nachzuforschen, wer die wahren Täter sind. Unterstützt wird sie von der Hebamme Ludmillla und von einer weiteren Person, von der sie das kaum glauben kann.

Petra Schier schreibt flüssig, spannend und sehr bildhaft. Der Leser befindet sich mitten im historischen Köln mit seinem bunten Leben und den vielen verschiedenen Gerüchen und hofft mit Adelina, dass deren Mann unschuldig ist.

Die Hauptprotagonistin Adelina, ihre Familie und Freunde konnte man in den vorherigen Bänden bereits kennenlernen. Für die Neueinsteiger ist es kein Problem, dieses Buch als 1. Buch dieser Reihe zu lesen, denn Petra Schier hat ein Personenregister angelegt und die Personen lernt man alle im Laufe der Geschichte kennen.

Adelina ist eine sehr sympathische, starke Frau, die alles für ihre Familie und Freunde tun würde. Adelina kommen jedoch selbst Zweifel an der Unschuld ihres Mannes, da sie im Keller einen geheimen Raum findet, einige verbotene Bücher und Knochen. Neklas hat sich mit Alchemie beschäftigt.

Eine weitere Person spielt eine wichtige Rolle in der Geschichte, Adelinas Lehrmädchen Mira. Diese ist sehr interessiert, wie Marzipan hergestellt wird und experimentiert mit den Zutatent. Nach einem Besuch bei ihrer Mutter und ihrem Stiefvater, ist Mira wie verändert und Adelina ist besorgt und entsetzt über das Benehmen ihres Lehrmädchens. Im Laufe der Geschichte wird erklärt, welche Sorgen und Geheimnisse Mira belasten.

Man merkt, dass die Autorn sehr gut recherchiert hat, beispielsweise gibt Adelina dem Gewaltrichter Reese Brennesseln und Goldrute gegen seine Gicht, diese Kräuter werden heute noch in der Naturheilkunde bei diesen Leiden eingesetzt.

Für diesen großartigen, spannenden Lesespaß, der uns ins mittelalterliche Köln zur sympathischen Apothekerin Adelina und ihrer Familie führt und mit ihnen zusammen ein Abenteuer bestehen lässt, 5/5 Sterne.