Rezension

Mix aus Bekanntem

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht - Petra Röder

School of Secrets. Verloren bis Mitternacht
von Petra Röder

Da ich die Blutrubin Trilogie der Autorin sehr mochte, war ich auch sehr gespannt, was neues aus ihrer Feder gekommen ist. Das Buch hatte zwar seine Stärken nur leider hatte ich auch an einigen Stellen so ein Déjà-vu Gefühl, als ob die Geschichte eine Mischung aus bekannten Büchern ist.

Erster Satz: „Meine beste Freundin Mona ließ das alte in Leder gebundene Buch so heftig auf den Boden fallen, dass eine mächtige Staubwolke emporstieg.“

Das Cover 

Durch die hellen und sehr verträumten Farben mochte ich das Cover sehr. Lucy steht direkt vor dem Vollmond, ein Sinnbild, welches eine wichtige Rolle in der Geschichte spielt.

Die Charaktere

Lucy war ein eher anstrengender Protagonist. Sie wurde durch die Sucher ausgewählt, um die „School of Secrets“ zu besuchen, hat aber noch keine übernatürliche Fähigkeit, wie ihre Mitschüler.

Dieser Umstand bringt sie zu Selbstzweifeln und auch die anderen Schüler akzeptieren sie nicht als vollwertiges Mitglied.

Ihre Menschenkenntnis hat  mich oftmals zum Zweifeln gebracht, denn ich konnte nicht verstehen wie sie einem Menschen von jetzt auf gleich ihr Leben anvertrauen kann, obwohl er ihr sonst die kalte Schulter gezeigt hat.

Daniel konnte sich mein Vertrauen bis zum Ende nicht erarbeiten. Er wurde von einem unnahbarem Jungen zu jemanden der Lucy um jeden Preis beschützen will, was mich oft stutzig machte.

Die Beziehung von Lucy und Daniel ging mir viel zu schnell zur Sache und mir fehlte die sanfte Annäherung, wodurch sie für mich sehr unnatürlich wirkte.

Alle anderen Charaktere warnen sehr stereotypisch. Es gab den Jungen der unbedingt die Führung übernehmen wollte, das Mädchen, dass alles aufhält, weil sie so Angst hat, Den Macho der meint er wäre der Beste und noch ein paar andere Lückenfüller die leicht austauschbar waren.

Die Geschichte

Lucy wird an der „School of Secrets“ angenommen, hat aber noch keine übernatürlichen Fähigkeiten entwickelt, die sich laut der Direktorin aber häufig erst am 18. Geburtstag zeigen.

Mona ihre beste Freundin überredet sie und ein paar andere Schüler in das Haus der Angst zu gehen, denn bei jedem der das Haus wieder lebend verlassen,  verstärken sie die Fähigkeiten.

Im Haus jedoch lauern viele unterschiedliche Gefahren, die sie nur zusammen meistern können.

Am Anfang wurde man ein wenig mit Informationen überschüttet, die Schule wurde erklärt, welche Fähigkeiten es alles geben kann und alle Charaktere wurden relativ schnell eingeführt, was die spätere Geschichte angenehmer gestaltete aber auf die Schnelle doch ein wenig viel war.

Zeitweise kam es mir so vor, als sei ich nicht in dem Buch sondern in einem anderen, da es einige Parallelen gab, was ich wiederrum sehr schade fand, denn im Haus der Angst hätte die Autorin ihrer Fantasy freien Lauf lassen können, seien es die Bedingungen unter denen sich die Freunde fortbewegen müssen oder die Bestien auf die sie stießen.

Dafür konnte die Geschichte aber mit ihrer Spannung punkten, auch wenn die Szenen mir bekannt vorkamen, raste die Geschichte nur so voran und ließ  den Charakteren kaum Zeit durchzuatmen.

Alles in allem war die Geschichte ein wenig zu vorhersehbar und aus anderen Büchern zusammengepuzzelt, brachte mir als Leser dennoch einige schöne Lesestunden, an die ich mich aber wohl nicht lange erinnern werde und ich bin mir auch noch nicht sicher, ob ich den Folgeband lesen werde. Lesern die über die bekannten Inhalte und die noch ausbaufähigen Charaktere hinwegsehen können, kann ich das Buch aber empfehlen um eine spannende Story zu lesen.

Der Schreibstil

Wie nicht anders von Petra Röder gewohnt, konnte das Buch auch wieder durch ihren bildlichen Stil punkten. Die Umgebungen wurden interessant beschrieben und ich fühlte mich, als sei ich bei Lucy im Haus der Angst.Die Geschichte ist durchweg aus Lucys Sicht geschrieben, was einerseits zu der Story passte aber mir anderseits nicht alle Entscheidungen und Gefühle von Lucy erklären konnte.