Rezension

Mila in Paris

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1) -

Das Geheimnis der Schokomagie (Schokomagie 1)
von Mareike Allnoch

Bewertet mit 4 Sternen

Die 14-jährige Mila freut sich riesig auf ihren Schüleraustausch in Frankreich. Es soll nach Paris gehen und auch ihre beste Freundin Liz ist mit von der Partie. Kurz vor der Abreise macht sich jedoch erstmals die Gabe des Duftsehens bei ihr bemerkbar: Wie schon ihre Oma kann auch Mila nun in die Zukunft sehen, sobald sie Schokolade riecht. Weniger praktisch ist diese Gabe jedoch, wenn man mitten im Schulunterricht Zukunftsvisionen erlebt, weil ein Mitschüler einen Schokoriegel verputzt. Um das Chaos perfekt zu machen, entpuppt sich dann auch noch ihre Austauschfranzösin als Louis - Sohn des französischen Präsidenten. Als Mila darauffolgend in einer Zukunftsvision sieht, dass jemand dem Präsidenten an den Kragen will, benötigt sie dringend Verbündete!

 

„Das Geheimnis der Schokomagie“ ist ein Kinderroman der Autorin Mareike Allnoch ab 10 Jahren. Die Geschichte ist in Kapitel unterteilt, in denen der Leser Mila begleitet. Die Protagonistin Mila ist niedlich, leicht chaotisch und mutig. Sie verhält sich zwar wie eine 14-Jährige, ihre Gedanken erscheinen jedoch oft reifer als man erwarten würde. Dies wird durch den flüssigen und erwachsenen Sprachstil noch unterstützt, was mir extrem gut gefallen hat, da der Roman somit auch für ältere Semester gut lesbar ist. Der Roman wirkt wie aus einem Guss, der Lesefluss ist großartig. 

 

Inhaltlich empfand ich den Roman jedoch insgesamt als zu vorhersehbar. Die Person, die im Fokus der Ermittlungen steht, entpuppt sich auch als zwielichtiger Bösewicht – darüber hinaus gab es keine weiteren Figuren, die als Verdachtspersonen hätten herhalten könnten. Die Idee der „Schokomagie“ ist niedlich und mir so bisher noch nicht begegnet. Allerdings empfand ich es als unglaubwürdig, dass keine der Figuren die Fähigkeit des Duftsehens anzweifelt. Mila hatte stets leichtes Spiel.

 

Neben Mila sticht vor allem Louis als Figur hervor. Er hat das Herz am rechten Fleck, wirkt sehr lebhaft und ist sehr begeisterungsfähig. Die entstehende Liaison zwischen Mila und Lou fand ich grundsätzlich sehr süß und passend. Allerdings ging mir das ein bisschen zu schnell. Die beiden haben kaum Zeit miteinander verbracht und versichern sich direkt gegenseitig ihre Freundschaft. Das wirkte auf mich zu schnell abgehandelt und ich hätte mir mehr Szenen und Momente gewünscht, in denen sich die gegenseitige Zuneigung entwickelt.

 

Die Gesamtkonstellation aus süßer Teenie-Geschichte, Magie und großartigem Schreibstil und Lesefluss erinnerte mich insbesondere im ersten Drittel sehr an die Romane von Kerstin Gier. Allerdings fehlte mir durch die Vorhersehbarkeit letztendlich etwas Spannung und ein tiefer gehender Handlungsstrang. Nichtsdestotrotz hoffe ich auf einen Folgeband, denn bereits Band 1 bietet sehr viel Potential für weitere Geschichten, den Ausbau einiger Figuren und nicht zuletzt die zuckersüße Teenie-Romanze zwischen Lou und Mila!