Rezension

Kein typisches "Krebsbuch"

Ich und Earl und das sterbende Mädchen - Jesse Andrews

Ich und Earl und das sterbende Mädchen
von Jesse Andrews

Bewertet mit 5 Sternen

Ich war wirklich sehr gespannt, welche Geschichte sich zwischen den schönen Buchdeckeln befindet.

Ich, ist der 17-jährige Erzähler Greg. Greg hat eigentlich keine Lust dieses Buch zu schreiben und das macht er dem Leser auch in jedem zweiten Kapitel klar. Earl versucht nichts an sich ranzulassen und zeigt dann doch ab und zu Gefühle. Man hat immer das Gefühl, dass Greg nichts an sich ranlassen möchte. Er scheint ein wenig emotionslos zu sein. Trotzdem sammelt er viele Sympathiepunkte durch die Art wie er mit Rachel und ihrer Krankheit umgeht 

Earl, ist so etwas wie Gregs Freund, auch wenn er sich das nicht ganz eingesteht. Earl ist im wahrsten Sinne des Wortes ein komischer Vogel. Er hat eine sehr derbe, schmerzfreie Art an sich, an die ich mich erst gewöhnen musste. Vulgäre Worte stehen in den Unterhaltungen mit Earl an erster Stelle. 

Und das sterbende Mädchen ist Rachel. Rachel ist keineswegs die Hauptfigur in dem Buch. Zwar ist sie immer Thema, aber aktiv nimmt sie fast nie an der Geschichte teil. Dadurch hat Jesse Andrews eine komplett neue Art "Krebsbuch" erschaffen. Es wird einfach nicht die Mitleidtour gefahren.

Der Erzählstil wechselt zwischen Dialogen, die einem Drehbuch gleichen und den Erzählungen von Greg. Manchmal erzählt Greg auch nur mit Hilfe von Ausführungszeichen. Man versteht aber immer was er sagen will. Auch wenn seine Gedanken meistens nicht ganz ernst zu nehmen sind.

Ich dachte eigentlich, dass der Part, in dem Earl und Greg einen Film für Rachel drehen, die Hauptgeschichte des Buches sein wird. Aber eigentlich geht es viel mehr um die Wandlung von Greg, wie er vom desinteressierten, unsichtbaren Jungen zu einem Freund wird.

FAZIT
Eine Erzählung die durch viel Wortwitz und derben Sprüchen unterhaltsam wird. Die charismatischen Protagonisten vergisst man so schnell nicht. Die krebskranke Rachel steht hier zwar nicht im Mittelpunkt und doch ist die Krankheit immer parat, ohne das die Geschichte zu gefühlsduselig wird.