Rezension

Meine Erwartungen wurden übertroffen!

Ich und Earl und das sterbende Mädchen - Jesse Andrews

Ich und Earl und das sterbende Mädchen
von Jesse Andrews

Bewertet mit 5 Sternen

Das Cover ist sehr bunt, schön und passend zum Inhalt. Aber nicht nur das Cover, die Rückseite und der Buchrücken sind schön gestaltet, auch

der Inhalt ist schön aufgegliedert - ab und zu mit "Drehbuch-artigen-Szenen". Das bringt Abwechslung ins Lesen.

Greg versucht die Highschool zu überleben. Seine Strategie: In jeder Clique der Schule dabei sein, die hat aber einige Tücken und somit

verbringt der Teenager die meiste Zeit mit seinem Freund Earl. Beide lieben Filme, schauen und drehen sie gerne. Plötzlich wird seine

ehemalige Freundin Rachel krank und er weiß das sie bald stirbt. Seine Mutter ermutigt ihn, Rachel zu besuchen und das kranke Mädchen

aufzumuntern. Was ihm gut gelingt und so besucht er sie immer wieder. Schließlich beschliest er mit Earl einen Film über Rachel zu drehen.
Wenn man hier eine tragische, romantische Liebesgeschichte erwartet dann wird man sicherlich enttäuscht sein, den von vornherein steht fest

das Rachel und Greg nicht verliebt sind und sich auch während des Buches nicht mehr verlieben. Allerdings ist gerade das, das besondere an

dem Buch. Es ist komplett anders, sarkastischer, humorvoller und trotzdem berührend.
Greg schreibt dieses Buch und ist ein Teenager im Abschlussjahr der Highschool, filmverrückt und witzig. Sein Humor verfolgt durch die ganze

Geschichte und obwohl ich ihn mir visuell nicht so ganz vorstellen konnte, gelang mir das besonders bei seinen Gedanken sehr gut. Man konnte

seine Handlungen nachvollziehen und die Autorin hat ihm einen besonderen Charakter zugeschrieben.
Etwas unzugänglicher war dafür Earl, der mich immer wieder überraschte da ich den Protagonisten zwar greifen aber nicht immer BEgreifen

konnte. Das gefiel mir sehr gut!
Bei Rachel konnte bei mir Mitgefühl sowie Sympathie abbekommen. Für mich war sie ein typisches Highschoolmädchen das oft kicherte, aber

trotzdem war sie ruhig und eine gute Zuhörerin. Wobei Greg besonders letzteres bei ihr schätze. Bis zum Schluss konnte ich nicht so recht

erfahren ob Rachel selbstbewusst oder süchtern ist, da sie beiden Seiten gezeigt hat. Das hätte ich mir noch gewünscht, obwohl ein Mensch

auch beide Charaktereigenschaften besitzen kann.
Geschrieben wurde die Geschichte im 'John Green'-Stil, wie auch schon auf der Buchrückseite steht. Es geht um ein großes Thema zu dem man

viel schreiben kann, doch hier geht man mit Humor und Sarksmus an die Sache heran. Ganz anders als ich es kenne. Unbewusst baut man

Beziehungen zu den Charaktern auf und besonders am Schluss konnte ich meine Tränen nicht mehr zurückhalten. Ich würde nicht sagen das es

ein Page-Turner ist, aber man kommt sehr schnell voran und wenn man das Buch beiseite legt und wieder aufnimmt ist man innerhalb weniger

Sekunden in der Geschichte. Der Autor hält sich im Jugendbuchbereich auf, wobei auch vieles über Filme dabei ist, überrascht hat mich die gute

Einsetzung von Stilmittel.
Besonders gut fand ich das man alle Charakter sehr gut kennen lernen durfte und Greg sie kurz vorstellte, so wie sie in seinen Augen wirkten.

Dadurch konnte man seine Beziehungen zu den anderen Charaktern viel besser ausmachen, was besonders bei Earl wichtig war.
In diesem Buch sieht man das Krebs einen Menschen zwar verändert, aber kein Philosophie wird und es steht im Vorwort das man aus dem

Buch wahrscheinlich keine Lebensweisheit mitnimmt. Das trifft vielleicht auf Rachels aber bestimmt nicht auf Earls oder Gregs Geschichte zu aus

der man einiges mit ins Leben nehmen kann.

Fazit: Ich bin ohne große Erwartung an das Buch gegangen aber selbst wenn sie sehr hoch gewesen wären - das Buch hätte sie leicht getoppt.

Gerade weil es so Anders ist, als andere Leukämie-Bücher fand ich es gut und kann es euch nur weiterempfehlen. Wer John Green's Bücher

mag sollte auch dieses lesen.