Rezension

„Jedes Aber kann man auch in ein Ja verwandeln.“ (Mein Lieblingszitat auf Seite 262)

Die Wunderfrauen - Stephanie Schuster

Die Wunderfrauen
von Stephanie Schuster

Ein gelungenes Finale der Wunderfrauen-Trilogie, in dem wir die vier Protagonistinnen Luise, Annabel, Helga und Marie Anfang der 1970er wiedertreffen. Sowohl für Leser der ersten Bände als auch für Neulinge ist die Übersicht über die Wunderfrauen und ihre Familien vorab sehr hilfreich. Jede von ihnen ist eigen, sodass sie manchmal aneinandergeraten, aber sobald eine von ihnen Sorgen hat oder gar in Not ist, stehen sie füreinander ein. Im Verlauf der Geschichte erfahren wir nicht nur, wie es den Wunderfrauen und ihren Lieben ergeht, sondern streifen auch wichtige Ereignisse der deutschen Geschichte und Entwicklungen dieser Zeit. Die Olympischen Spiele samt Attentat, RAF, § 218 StGB, das zunehmende Bewusstsein für Inhaltsstoffe und Herkunft der Lebensmittel, Aufarbeitung der Nazizeit, Gleichberechtigung, Ölkrise, West-Berlin und Ostberlin, Weltspiele der Jugend und Kalter Krieg sind Thema. Die Wunderfrauen entwickeln sich jede für sich, aber auch einzeln weiter und kommen der persönlichen Freiheit immer näher. Kurzweilig und manchmal richtig turbulent geht es zu, dann wiederum regt der Roman zum Nachdenken und Reflektieren an.

Nicht gefallen hat mir, dass die Cover zwar von der Aufmachung her dem jeweiligen Jahrzehnt der Bände entsprechen, aber nicht dieselben Frauen darauf abgebildet sind. Außerdem stört es mich, dass in diesem Band Olympiade als Synonym für Olympische Spiele benutzt wird.

Und trotzdem: Für mich hatte die gesamte Trilogie und somit auch dieser finale Band alles, was eine gute Geschichte braucht.