Rezension

Interessante Grundidee mit guten Ansätzen aber zu vielen Wiederholungen und einer ordentlichen Überlänge

Every (deutsche Ausgabe) -

Every (deutsche Ausgabe)
von Dave Eggers

Bewertet mit 3 Sternen

„Every“ ist die Fortsetzung von Dave Eggers Erfolgsbuch „The Circle“. Voraussetzung ist der erste Teil jedoch nicht um diesen zweiten zu lesen.

Der Konzern Every hat, nach der Übernahme des Onlineriesen „Dschungel“, die wirtschaftliche Großmacht der Zukunft erreicht. Egal was du brauchst, du bestellst dort. Egal welche App du benutzt, sie kommt von Every. So ist niemand mehr davon gefeilt mit diesem Konzern in Kontakt zu kommen, denn auch jede Straße, jeder Laden, überall sind Kameras.

So nimmt sich Delaney vor, in ihrem persönlichen Rachefeldzug, Every zu stürzen. Eine Kindheit zerstört durch die Technik, ihre Eltern welche ihre Existenzgrundlage aufgeben mussten, die Pfeiler für ihre Wut. Zusammen mit ihrem WG-Mitbewohner Wes möchte sie das Unternehmen Stück für Stück zerstören. So gelingt es ihr, nach mehreren Vorstellungsgesprächen einen Job zu erhalten. Verschiedene Bereiche bringen sie ihrem Plan immer näher.

Der Roman erinnert sehr an „The Store“ von Rob Hart, wo ebenfalls eine weibliche Protagonistin das „Amazon“ des Buches stürzen will. Die Umsetzung von Eggers ist aber anders. Delaney bleibt sehr grau und oberflächig, es finden Gespräche statt, aber wir erfahren wenig von ihren Gefühlen. Umso mehr lesen wir von den Versuchen und Ideen wie sie gegen Every arbeiten will und erleben auch die Resultate davon. Dies führte unter anderem dazu, dass ich nur eine mittelmäßige Bewertung geben konnte. Die Ideen sind gut, die Umsetzung von Delaney sind aber nicht so wie man es erwartet und zudem sind es zu langen Passagen wie App xy auf die Leute wirkt. Was geändert wird, wie es weiter geführt wird zu folgenden Ergebnissen führt. Und dies immer und immer wieder. Hinzu kommen Wiederholungen im Buch im Bereich der besonderen Kleidung vor Ort, Mitarbeiter welche immer mehr an dem Stress leiden und gefühlt alle paar Seiten zur Erinnerung präsentiert werden.

Fazit:

Alles in allem ist es eine tolle Idee, aber nur eine mittelmäßige Umsetzung mit zu vielen Längen und Wiederholungen, so wie zu grauen Charakteren. Am meisten bewegt hat mich der Hund Hurricane.

Das Buch kann man lesen, denn es hat eine unglaublich realistische Idee wo es in der Zukunft hingehen kann, aber man darf kein Meisterwerk erwarten.