Rezension

Für mich insgesamt zu absurd.

Lost Places - Johannes Groschupf

Lost Places
von Johannes Groschupf

Bewertet mit 2 Sternen

Erster Eindruck nach 2 Kapiteln:
Es sind kurze Kapitel in denen bisher nicht allzu viel passiert ist. Der Prolog lässt Schlimmes ahnen. Die beiden folgenden Kapitel sind dagegen dann eher langweilig. Vermutlich wird es aber genau jetzt spannend. Das könnte man zumindest ein wenig erahnen.
Was ich definitiv schon wieder feststellen kann: Jugendliche und ihre Sprache nerven mich. Dafür habe ich jetzt schon Lust die ganzen Berliner Orte zu googeln und muss bei der ein oder anderen Erwähnung an einen befreundeten Taxifahrer aus Berlin denken. :D

Zitat:

“”Ihr wisst, weshalb wir hier sind”, sagte er. “Ihr allte kennt Eddie. Er ist vor zwei Jahren zu uns gekommen. Er hat uns gedient. Er hat bewiesen, was er kann. Heute ist der Tag seiner Prüfung. Wenn er sie besteht, ist er einer von uns. Fangen wir an.” Eddie wurde in die Mitte des Raumes geführt. Er trug eine Augenbinde. “Ausziehen”, sagte Klitschko.” (S. 176)

Fazit:
Vielleicht bin ich einfach nicht die Zielgruppe, aber mich hat das Buch im Endeffekt nicht überzeugt. Der Klappentext weckt hohe Erwartungen. Zumindest der Anfang. Ebenso der Prolog. Doch das Buch hält nicht was es am Anfang verspricht.

Von den Charakteren ist nicht einer wirklich sympathisch. Was vermutlich daran liegt, dass ich mit Jugendlichen nur noch selten warm werde. Aber das hätte man eventuell verschmerzen können, wenn der Rest gut gewesen wäre, viel blieb da jedoch nicht. Ich hätte mehr “Lost Places” erwartet. Mehr Handlung bevor es richtig los geht. Und vor allem, weniger … ja was eigentlich? Klischees? Die Jugendlichen bleiben fast alle etwas fad. Lediglich von Lennart und Moe erfährt man ein wenig mehr. Sympathischer werden sie dadurch aber auch nicht.

Was ich gut fand? Die realistischen Ortsbeschreibungen. Alle erwähnten Orte gibt es so. (Zumindest so weit ich nachgeschaut habe ;)) Die Lost Places existieren. Das geht sogar detailliert bis zum beschriebenen Dachstuhlbrand. Auch die erwähnten Clubs existieren so. Und ich musste mehr als einmal schmunzeln, weil ich an einen Berliner Taxifahrer denken musste, der ständig das Berghain oder das Watergate erwähnt :D Vermutlich gibt es das Türsteher-Problem wirklich. Das möchte ich an dieser Stelle gar nicht anzweifeln. Vermutlich ist das so wie es erzählt wurde möglich. Mir erscheint es jedoch völlig überzeichnet. Möglicherweise liegt das daran, dass ich den Erzähler nicht sonderlich mochte. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Lennart erzählt. Außerdem gibt es viele mehr oder weniger kleine Details auf die ich hätte verzichten können. Irina zum Beispiel. Oder die Lovestory. Oder das Ende. ;)

Wie gesagt, der Prolog weckt unnötige Erwartungen. Ohne ihn wäre die Enttäuschung am Ende vielleicht nicht ganz so groß. Aber wie gesagt, vielleicht war es auch ein Zielgruppen-Problem.