Rezension

Man weiss nicht, ob es abschreckt oder man diese Orte sofort selbst suchen möchte!

Lost Places - Johannes Groschupf

Lost Places
von Johannes Groschupf

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Es ist Sommer. Ferien. Da kommen sie auf die Idee leerstehende Gebäude zu erkunden. Nachts. Sie verbringen die Nächte auf Dächern, warten auf Sonnenaufgänge, schleichen durch Keller, öffnen Türen. Doch manchmal sollten Türen lieber geschlossen bleiben, denn nicht immer möchte man wissen, was dahinter ist. Und doch - der Nervenkitzel ist so groß, dass sie nicht aufhören können, nicht aufhören wollen. Und als sie bei einer ihrer Erkundungen eine Leiche entdecken, ist dies noch nicht einmal das Schlimmste. Denn das Schlimmste wird erst noch kommen.

Meine Meinung:
Ich gebe zu. Ich sah das Cover und den Titel und dachte, das muss ich lesen. Dann las ich die Beschreibung und korrigierte mich - das muss ich unbedingt lesen. Und das tat ich und bin wirklich gefesselt. Und das fing direkt mit dem ersten Satz an:

"Die Träume sind geblieben. Keine Nacht vergeht, in der ich nicht im Traum hinabsteige in den Keller."

Wer hatte sie noch nicht, die Idee, leerstehende Gebäude zu durchsuchen, zu erforschen. Doch die meisten denken nur daran, denn wir haben Angst. Vor Entdeckung, vor Gefahren und vor dem Verbotenen. Das ist wahrscheinlich auch besser so, auch wenn es einen im Hinterkopf immer wieder reizt. Und so ging es auch den fünf Protagonisten dieses Buches. Sie erforschten, bekamen Angst, gruselten sich, doch der Sog war immer wieder stärker. Doch eigentlich ging es hier um mehr, denn irgendwie wurden sie in diesem Sommer auch erwachsener. Sie probierte, verwarfen und entdeckten. Nicht nur die leerstehenden Gebäude, sondern auch sich selbst.

Und so bekommt man hier zum einen eine spannende Geschichte, die einen ein bisschen mitnimmt in die Gebäude, man kann den Nervenkitzel erleben, ohne selbst dort sein zu müssen und nimmt ein bisschen das düstere auf, das der Autor hier so geschickt verbreitet. Denn auch wenn im Buch vom heißen Sommer geredet wird, von den mörderischen Temperaturen, läuft einem eher dann und wann eine Gänsehaut beim Lesen über die Arme. Denn der Autor schafft es nicht nur mit dem Inhalt, sondern auch mit seinem Schreibstil das Düstere dem Leser näher zu bringen. Dass das Buch aus Lennarts Sicht in der Ich-Form geschrieben wird, unterstreicht den Effekt noch zusätzlich irgendwie.

Es gibt noch eine weitere Figur in diesem Buch, auf den die 5 Treffen, der ihnen von bestimmten Gebäuden abrät .. und irgendwie schrieb ich dieser Figur die des Autors zu. Als hätte er sich selbst mit in diese Geschichte gebracht. Als Beobachter, als Erkunder, als unbekannter Freund. Denn das ist und bleibt er.

Fazit:
Ein sehr spannendes Buch mit einem mitreißendem Inhalt, das man nicht zur Seite legen mag. Man ist gespannt, was passiert und vor allem, wie es endet. Und wenn man es schließt, möchte man sie am liebsten selbst erkunden: Die Lost Places.