Es geht um das große Ganze
Bewertet mit 5 Sternen
Meredith und ihr Bruder Matthew sind noch Kinder, als ihre Eltern sich trennen und sie mit ihrer Mutter zu ihren Großeltern nach Kalifornien ziehen. Dort angekommen wird der Vater quasi nicht mehr erwähnt, ihre Mutter verzieht sich ins Schlafzimmer und so kümmern sich die Großeltern um die Kinder. Der Großvater hat viele Bienen und Meredith darf ihm helfen und lernt so nach und nach vieles über Bienen und das Leben von ihm.
Dieser Roman ist eigentlich kein Roman, denn Meredith May beschreibt darin ihre eigene Kindheit und Werdegang und nennt das Buch selber ihre Memoiren. Für mich hat sich das Buch dennoch wie ein Roman gelesen und ich konnte total in die Geschichte eintauchen. Ich habe sehr viel über Bienen und Honigherstellung gelernt und werde mich von nun an noch mehr bemühen, dass ich diese Tiere wertschätze und ihnen möglichst gute Bedingungen bieten möchte.
Meredith ist ein kleines, starkes Mädchen, welches schon relativ früh erwachsen werden muss, denn ihre Mutter zieht sich total von ihr und ihrem Bruder zurück, nachdem sie sich von dem Vater der Kinder trennt. Ich persönlich muss sagen, dass ich von Merediths Mutter ziemlich enttäuscht war. Wie kann sie sich nur so vor ihren Kindern gehen lassen und sie im Stich lassen? Mit der Zeit habe ich sie besser kennengelernt und kann sie auch etwas verstehen, auch wenn das meine Sympathie für sie nicht gebessert hat. In meinen Augen hat sie ihre Kinder vernachlässigt, auch wenn sie im Gegensatz zum Vater „da“ war. Die Großmutter von Meredith und Matthew konnte ich allerdings noch weniger leiden, da sie immer auf der Seite ihrer Tochter zu stehen scheint, ganz egal was los ist. Sie hat es vielleicht auch nicht leicht gehabt, aber es geht im Leben nicht darum, immer nur zu einer Person zu stehen. Jeder hat eine eigene Meinung und ich finde, dass man einer einzigen anderen Person nicht in allen Punkten Recht geben kann.
Wen ich allerdings sehr sehr gerne mochte, war der Grandpa. Merediths Grandpa nimmt sich ihrer an und zeigt ihr die Wichtigkeit und Notwendigkeit von Bienen. Nicht nur für die Honigherstellung, sondern für uns alle und für die Zukunft. Meredith lernt von ihm alles über die Haltung von Bienen und was diese brauchen. Auch Honigherstellung und Pflege der Bienenstöcke machen sie gemeinsam. Meredith bekommt von ihm sozusagen „Unterricht“, aber es ist auch immer ein Unterricht im wirklich Leben, denn sie nimmt von jeder dieser Lektionen auch etwas für ihr eigenes Leben mit. Ich fand vor allem immer die Schlussfolgerungen, die Meredith aus ihren Lektionen am Ende jedes Kapitels gezogen hat, sehr lehrreich.
Es ist eine sehr bewegende Geschichte, die vor allem im Hinblick auf unsere Zukunft wichtig ist, denn darin wird ganz eindrücklich von der Notwendigkeit der Bienen für unser aller Fortbestehen geschildert.