Erinnerungen
Bewertet mit 4 Sternen
Der Roman "43 Gründe, warum es auch ist" von Daniel Handler erzählt von der Beziehung von Min und ihrem Freund Ed, die mit der Trennung der beiden endet. Min, die eigentlich Minerva heißt (wie die griechische Göttin der Weisheit), lernt auf einer Party ihres besten Freundes Al den Basketballstar Ed kennen. Sie verstehen sich auf Anhieb gut, obwohl die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten. Ed, der gefeierte Basketballstar, gehört zu den "Angesehenen" auf der Schule und Min ist eher der "künstlerisch-angehauchte" Typ. Dennoch verlieben die beiden sich in einander. Der Roman ist ein Brief, den Min an ihren Ex-Freund schreibt, in dem sie ihre gemeinsame Zeit schildert und an dieser begründet, warum es zwischen den beiden aus ist. Als Beweis legt sie all die Dinge (Gegenstände) bei, die ihre gemeinsame Zeit ausgemacht haben. Da wäre zum Beispiel geklaute Zucker aus einem Restaurant, oder eine Kinokarte.
Zunächst zur optischen Gestaltung des Buches. Ich finde das Cover und auch die vielen Bilder im Buch sehr schön und geschmackvoll. Sie unterstützen die Geschichte, sodass sich der Leser die Gegenstände und Situtationen noch viel bildlicher vorstellen kann. Ich finde das Buch wirkt durch die Bilder und auch durch die Art (es ist ein gebundenes Buch) sehr hochwertig. Es passt also vom Aussehen sehr gut in die Kategorie Literatur. Jedoch bin ich mir nicht ganz sicher, ob die Aufmachung des Covers die Altersgruppe wirklich anspricht.
Die Geschichte, die der Roman erzählt finde ich gut gelungen. Die beiden Protagonisten, die nicht unterschiedlicher sein können, machen die Geschichte sehr interessant. Das verleiht dem Roman eine Art Einzigartigkeit. Auch finde ich den Erzählstil in Form eines Briefes außergewöhnlich. Zwar musste ich mich zunächst daran gewöhnen, da das "du" zunächst ein wenig irritiert hat. Wenn man sich jedoch in die Geschichte herein gefunden hat, dann trägt es etwas zur Einzigartigkeit dieses Buches bei. Auch die vielen Filmzitate möchte ich noch hervorheben. Sie machen das Buch zu etwas besonderem, auch wenn ich keinen einzigen dieser Filme kannte. Auch hier habe ich einige Bedenken, wie diese Zitate (es sind wirklich sehr viele), bei der Altergruppe ankommen, da es scheinbar sehr alte Schwarz-Weiß-Filme sind, die in der heutigen Zeit (wenn sie wirklich existieren), nicht bekannt sein dürften.
Der Schreibstil des Autors ist ebenfalls etwas außergewöhnlich. Er arbeitet an einigen Stellen mit sehr langen Aufzählungen oder schilder Situationen durch Aufzählung von Schlagworten ohne daraus ganze Sätze zu bilden. Das passiert immer dann, wenn Min eine Situation erläutert, die schnell vorbei geht, bzw. die ihr nicht so wichtig erscheint. Einige dieser Aufzählungen gehen über eine halbe Seite (gefühlt) und erwarten ein gewisses Durchhaltevermögen des Lesers (Wann kommt endlich der nächste Punkt?).
Insgesamt fand ich das Buch jedoch sehr ansprechend und kann es nur weiter empfehlen, denn es ist wirklich etwas Besonderes. Meine einzigen Bedenken liegen bei der Einschätzung der Zielgruppe, da das Buch meiner Meinung nach Jugendliche eher nicht ansprechen wird.