Rezension

Einsamkeit macht krank

NEBEL - Ragnar Jonasson

NEBEL
von Ragnar Jonasson

Bewertet mit 4.5 Sternen

Die Kommissarin Hulda ist nach einem traumatischen Ereignis im Februar wieder zurück im Dienst. Aufgrund der ungewöhnlichen Erzählweise dieser Trilogie, bei der Huldas Leben von hinten nach vorne aufgerollt wird, können sich die Leser, die die beiden Vorgängerbände kennen, denken, um was es dabei geht. 

Jetzt soll Hulda einen Fall bearbeiten, bei dem in einer einsamen Gegend Islands zwei Leichen auf einem abgelegenen Hof gefunden wurden. Vor Ort wird klar, dass es sich um Mord gehandelt haben muss. Hulda und ihr Team vor Ort beginnen mit der Suche nach dem Täter und finden das abgestellte Auto eines Mannes, der seit Weihnachten vermisst wird. Es stellt sich heraus, dass er auf der Suche nach seiner ebenfalls vermissten Tochter Unnur war. Doch wo ist er abgeblieben und was ist mit der Tochter? Alles deutet darauf hin, dass er die Bauersleute Einar und Erla getötet hat, doch welchen Grund sollte er dafür gehabt haben? Die beiden lebten ein abgeschiedenes Leben auf einem einsamen Hof, der im Winter vollkommen von der Außenwelt abgeschnitten war, was Erla, die ursprünglich aus Reykjavik stammte, zunehmend zu schaffen machte. Im Sommer nahmen sie ab und zu junge Leute bei sich auf, die sich durch Arbeit auf dem Hof etwas Geld dazuverdienten. War Unnur auf ihrer Reise durch Island ebenfalls auf dem Hof gelandet? Durch mühsame Kleinarbeit und akribische Suche schafft es das Team um Hulda, trotz der widrigen Wetterbedingungen die Teile des Puzzles zusammenzusetzen.

„Nebel“ ist zweifelsohne sehr spannend, allerdings fiel es mir im Mittelteil des Buchs zunehmend schwer, die immer wieder gleichen Gedanken anders formuliert zu lesen. An den ersten Band der Trilogie, „Dunkel“ kommt es nicht heran, doch es ist durchaus lesenswert.