Rezension

Einfach nur mitreißend

NEBEL - Ragnar Jonasson

NEBEL
von Ragnar Jonasson

Bewertet mit 5 Sternen

Hulda Hermannsdóttir, Kommissarin bei der Polizei Reykjavík, kehrt nach einem Schicksalsschlag gerade wieder in ihren Beruf zurück. Um sie bei der Wiederaufnahme der Arbeit zu unterstützen, wird Hulda von ihrem Chef mit einem neuen Fall betraut: Mehrere Leichen wurden in einem abgelegenen Bauernhaus im Osten des Landes gefunden, und alles deutet darauf hin, dass sie dort schon seit einigen Wochen liegen. Was ist während der Weihnachtstage geschehen, als das Bauernhaus durch einen Schneesturm vom Rest der Welt abgeschnitten war? Und gibt es ein Entkommen vor der eigenen Schuld?

Meine Meinung: 

Ach, was hatte ich Lust darauf den letzten Teil und damit die Anfänge der Geschichte von Hulda zu lesen...  und ich wurde nicht enttäuscht. 

Dieses Buch hat mich aus einer völligen Leseflaute herausmanövriert und zwar so extrem, dass ich "Nebel" innerhalb von 24 Stunden komplett weggeatmet habe.

Wir lernen Hulda nun also als Mutter kennen und erleben, wie sie die Depressionen und den Tod ihrer Tochter erlebt. Dabei bleibt Herr Jonasson wieder mal isländisch-kalt, fast emotionslos, aber dennoch kann man zwischen den Zeilen lesen, wie Hulda sich eigentlich fühlt: schuldig, traurig, unsicher.. Obwohl die Bücher recht emotionslos geschrieben sind, weiß man einfach im Verlauf dieser Reihe wie Hulda tickt und man weiß zu was einem Menschen sie werden wird. Dadurch hat man irgendwie eine gewisse Bindung zu ihr aufgebaut, weswegen man einfach mit ihr mitfühlt und leidet. Mit jedem Band versteht man sie einfach besser und mit jedem Band wird eigentlich der Band 1 für einen selbst noch drastischer. Eigentlich würde es mich interessieren, wie man das Ganze wohl empfunden hätte, wenn man von hinten nach vorne gelesen hätte - ob der Effekt genauso gewesen wäre?

Der Fall rund um die Leichen im Bauernhaus war für mich ebenso spannend. Für mich fühlte es sich teilweise an wie ein Gemeinschaftsspiel, bei dem man sich überlegen muss, wer der Mörder ist und wie die Menschen umgebracht wurden. Für mich war das ganze sehr spannend und ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt. Außerdem ist Herr Jonasson für mich nicht sehr vorhersehbar. Dadurch habe ich diese Reihe einfach sehr genossen und bin froh, dass ich sie fast direkt am Stück lesen konnte. 

 

Fazit:

Für mich ein absolut toller Abschluss der Reihe. Dadurch, dass wir nun erfahren, wie Hulda den Tod ihrer Tochter erlebt hat, wird sie für mich als Person noch klarer und noch verständlicher. Dass wir jetzt quasi immer mehr erfahren haben, warum Hulda zu der Hulda aus Band 1 wurde, macht das Ganze für mich sehr besonders. 5 Sterne!