Rezension

Eine schonungslose Biographie über eine etwas andere Kindheit

Das achte Kind -

Das achte Kind
von Alem Grabovac

Bewertet mit 5 Sternen

 Der Autor des Buches Alem Grabovac wächst als Kind einer jugoslawischen Gastarbeiterin in Deutschland auf. Sie kommt aus sehr armen Verhältnissen und will in Deutschland ihr Glück versucht. Dort lernt sie Alems Vater Emir, einen Kleinkriminellen und Nichtsnutz kennen und kurz darauf wird Alem geboren. Da Smilja den ganzen Tag arbeitet und sich Emir auch nicht um Alem kümmern kann, kommt er als achtes Kind in einer deutschen Pflegefamilie auf und besucht seine Eltern nur am Wochenende. Er wächst fortan zwischen zwei ganz verschieden Kulturen auf und ist in seiner Identität zerrissen.
Die Biographie hat mich sehr berührt. Der Autor schreibt einfühlsam über seine Kindheit in Deutschland und Kroatien, die von Angst, Zweifeln. Zerrissenheit, aber auch Glück und Zufriedenheit geprägt ist. Oft konnte ich gar nicht glauben, was ihm alles passiert ist, und wie ein Kind die Zustände teilweise ertragen konnte, ohne daran kaputt zu gehen. 
Das Buch hat mir definitiv einen großartigen Einblick in ein Aufwachsen gegeben, das so anders ist, als man es in Deutschland gewohnt ist. Es zeigt auf beeindruckende Weise, wie wichtig es ist, einen Blick hinter die Fassade eines Menschen zu werfen.