Rezension

Ehrlich geschrieben, bedrückend aber wahr

Das achte Kind -

Das achte Kind
von Alem Grabovac

Bewertet mit 4 Sternen

Eine schwere Kindheit mit Gewalt und Lügen

Im Buch „Das achte Kind“ von Alem Grabovac, das am 25. Januar 2021 bei hanserblau auf 256 Seiten erschienen ist, beschreibt Alem selbst seine Kindheit in allen Facetten.
Bereits als Baby wird Alem in eine deutsche Pflegefamilie gegeben, die selbst sieben leibliche Kinder hat. Dort fühlt er sich wohl und wächst dort auf. An jedem zweiten Wochenende soll er nach Hause zu seiner leiblichen Mutter, was ihm zunehmend schwerfällt, da er sich bei der Pflegefamilie wohler fühlt.
Alem lernt seinen leiblichen Vater nie kennen – er sei tot, wie seine Mutter ihm mitteilt. Später kommt jedoch heraus, dass er erst zwei Jahre zuvor gestorben ist, Alems Mutter jedoch den Kontakt nicht herstellen wollte, da der Vater trinkt, stiehlt und auch sonst nichts wirklich zustande gebracht hat. Die Mutter ist später auch nicht stark genug, sich vom schlagenden Stiefvater zu trennen.
Alem erzählt dennoch aus seiner schweren Kindheit sehr wertfrei, aber ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, was alles passiert ist. Für mich ist das Buch mit für die eigene Verarbeitung der Kindheit geschrieben worden.
Das Buch ist unterteilt in die Kapitel Smilja, Alem und Emir, in dem jeweils das Hauptaugenmerk auf diese Personen gerichtet ist.
Alles in allem ein bewegendes Buch, das das Leben von Alem beschreibt, dessen Kindheit in dieser Weise sicherlich kein Einzelfall war.