Rezension

Ein Geheimnis aus der Vergangenheit

Daisy Valentine -

Daisy Valentine
von Megan McGary

Bewertet mit 3 Sternen

Spicy Liebesgeschichte und ein historischer Kriminalfall - teils schwierige Charaktere.

In diesem Buch geht es um die beiden Polizisten Katie und Jon, ihre doch sehr rasante Beziehung sowie ein grausames Geheimnis aus der Vergangenheit, das nach Aufdeckung verlangt.

Ich habe die Rezension für dieses Buch nun eine Weile vor mir hergeschoben, weil mir die Bewertung wirklich schwer fällt.

Mir persönlich gefällt der Schreibstil der Autorin sehr gut. Sie nimmt immer wieder unterschiedliche Perspektiven ein (Katie, Jon, auktorialer Erzähler) und wechselt zwischen diesen - mir hat das nichts ausgemacht, ganz im Gegenteil gibt es einem die Möglichkeit, Einblick in die Motivation und Gedanken der beiden zu erhalten. Man muss sich aber darauf einlassen können.

Die Handlung selbst ist wirklich spannend. Nur langsam und Stück für Stück lichten sich die Schatten rund um das in der Vergangenheit liegende Verbrechen. So liest sich das Buch wirklich gut und man bleibt gefesselt dabei.

Die beiden Protagonisten sind grundsätzlich interessante Persönlichkeiten - beide haben schon einiges im Leben erlebt und haben entsprechende Ecken und Kanten. Und so gestaltet sich auch deren sich anbahnende Beziehung - rasant, schwierig, voller Auf und Abs und mit einer gehörigen Portion Spice.

Darüber hinaus hat das Buch ein paar sehr interessante Nebencharaktere zu bieten, über deren Hintergründe und Beweggründe ich mir hier und da ein bisschen mehr Informationen gewünscht hätte.

Was ist es, das mich stört? 
Das Cover des Buches ist wirklich wunderschön, aber es passt meiner Meinung nach gar nicht zu der Handlung. Für den stöbernden Leser kann das irreführend sein.

Darüber hinaus waren einige Entscheidungen und Beweggründe der Handelnden rund um das behandelte Verbrechen für mich nicht nachvollziehbar. Ich finde, hier hätte es etwas mehr Einordnung gebraucht - zum Beispiel in das Rechtssystem der USA.

Und ich habe ehrlich gesagt meine Probleme mit dem männlichen Protagonisten. Sein teils brutales und rassistisches Verhalten ist mir aufgestoßen. Natürlich hat er viel hinter sich und natürlich gibt es solche Menschen und sie haben auch ihren Platz in der Literatur verdient. Aber vielleicht nicht als die im Zentrum stehende Identifikationsfigur und vielleicht auch gedachten Sympathieträger. Zumal dieses Verhalten irgendwie toleriert und nicht bestraft wird.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten - aber ein paar Abzüge gibt es meinerseits.