Rezension

Das Leben in Belarus

Der ehemalige Sohn -

Der ehemalige Sohn
von Sasha Filipenko

Bewertet mit 5 Sternen

Die Geschichte erzählt von Franzisk genannt Zisk - 16 Jahre jung - der auf ein Lyzeum mit dem Schwerpunkt Musik in Belarus geht und bei seiner Großmutter aufwächst. Während einer Massenpanik verunfallt er und liegt ein Jahrzehnt im Koma im Krankenhaus.

Der Autor Sasha Filipenko erzählt zunächst mit dem Augenmerk auf Zisk, auf wenigen Seiten, wie das Leben des Teenager sich gestaltet und welche Träume seine Großmutter für ihn hat, sowie er ein Einblicke in die politische und gesellschaftliche Situation des Landes gibt. Nach dem Unfall, sprich in dem nächsten Jahrzehnt -spielt die Großmutter die Hauptrolle, die sehr willenstark und voller Optimismus ist, das ihr Enkel, den quasi alle aufgegeben haben, wieder aufwacht. Sie umsorgt ihn fast rund um die Uhr im Krankenhaus, versucht alles um ihn wieder aufzuwecken und lässt ihn überhaupt am Leben teilhaben. Schockiert erfahre ich nicht nur immer mehr über ihr Leben, sondern auch über die politische Situation. neben der Großmutter spielt auch Freund Stassek, der Als er erwacht, nimmt die Geschichte noch mal an Fahrt auf und wird noch komplexer, kritischer und schonungsloser. Das offene Ende ließ mich sehr nachdenklich zurück.

Der Autor hat wahre Begebenheiten in seinen Roman eingeflochten, die auch im Anhang, den man als Leser besser als erstes zum besseren Verständnis lesen sollte, dargestellt werden. Mit seinem Roman hat der Autor den Nerv getroffen, so dass auch die Staatsmacht auf ihn aufmerksam geworden ist und sein Werk in seiner Heimat nur unter der Ladentheke verkauft wird.

Fünf Sterne!