Leserunde

Leserunde zu "Unser wirkliches Leben" (Imogen Crimp)

Unser wirkliches Leben -

Unser wirkliches Leben
von Imogen Crimp

Bewerbungsphase: 24.01. - 10.02.

Beginn der Leserunde: 17.02. (Ende: 10.03.)

Im Rahmen dieser Leserunde stellen wir – mit freundlicher Unterstützung des Hanser Verlags – 20 Freiexemplare von "Unser wirkliches Leben" (Imogen Crimp) zur Verfügung. Eine Leseprobe zum Buch findet ihr hier.

Wenn ihr eines der Freiexemplare gewinnt, diskutiert ihr in der Leserunde mit, tauscht euch über eure Leseerfahrungen aus und veröffentlicht am Ende eine Rezension zum Buch.

ÜBER DAS BUCH:

Die Gesangsstudentin Anna konkurriert tagsüber beim Vorsingen gegen ihre Kommilitoninnen aus gutem Hause, nachts singt sie Jazz in einer verrauchten Bar, um die Miete bezahlen zu können.
Dort trifft sie den wohlhabenden Max. Einen betörenden Winter lang oszilliert ihr Leben zwischen den schwer erkämpften Momenten auf der Bühne und den Nächten in Max’ Apartment, das über die Lichter der Stadt blickt. Doch Annas Karriere fordert einen immer größeren Teil ihres Lebens – ebenso wie Max.
Imogen Crimps Romandebüt ist eine fesselnde Liebesgeschichte und ein tiefgehender psychologischer Roman über eine Beziehung mit ungleichen Machtverhältnissen, über Geld, Sex und Abhängigkeit.

ÜBER DIE AUTORIN:

Imogen Crimp, geboren 1989, studierte Englische Sprache und Literatur in Cambridge und zeitgenössische Literatur in London, wo sie sich auf Autorinnen der Moderne spezialisierte. Nach ihrer Zeit an der Universität studierte sie für eine kurze Zeit Operngesang an einem Londoner Konservatorium. Imogen Crimp lebt in London.

12.03.2022

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
Ella kommentierte am 24. Februar 2022 um 09:53

Weiterhin verstärkt sich der Aspekt des Subjektiven, dass ich nie sicher sein konnte inwiefern die Situationen tatsächlich so passieren oder Annas Wahrnehmung geschuldet sind. Ist sie psychisch so krank, dass man ihrer Erzählung nicht mehr vertrauen kann? Das sorgte dafür, dass ich ihre Zweifel was Max Intention und Lauries Verhalten angeht sehr gut nachfühlen konnte und dementsprechend lag eine Spannung in der Luft. Natürlich war es außerdem frustrierend nur als Zuschauer Teil dessen zu sein, wie sie ihr Leben anscheinend völlig wegzuwerfen droht und sich selbst verliert. Kein Charakter ist makellos, alle (außer vielleicht Angela die Gesangslehrerin) sind eher negativ besetzt und halt so wie im wirklichen Leben...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
birdies_buecherwelt kommentierte am 25. Februar 2022 um 21:55

Die Fragen habe ich mir auch gestellt. Es ist alles so sehr aus Annas Perspektive geschrieben, dass da kein Raum für die Wahrnehmungen anderer Charaktere bleibt.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
booklover169 kommentierte am 27. Februar 2022 um 13:18

Das stimmt. Am Anfang hatte es mich gar nicht so gestört, aber mittlerweile wird es ein bisschen viel...

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
SunshineBaby5 kommentierte am 02. April 2022 um 03:55

Ja, das stimmt. Das löst sich aber sicher noch auf.

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Pusteblümchen kommentierte am 26. Februar 2022 um 22:48

 Ist sie psychisch so krank, dass man ihrer Erzählung nicht mehr vertrauen kann?

Der Gedanke, dass sie psychisch krank sein könnte, ist mir bisher nicht gekommen, das muss ich nun erst einmal überdenken. 

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coffee2go kommentierte am 28. Februar 2022 um 16:46

Okay, das wäre auch ein spannender Ansatz - hatte ich selbst jetzt beim Lesen aber gar nicht so am Schirm, dass Anna an einer psychischen Erkrankung leiden könnte und somit nur ihre Wahrnehmung schildert.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
Lelu kommentierte am 06. März 2022 um 19:27

Meint ihr mit "psychisch krank" noch etwas anderes als ggf. Depression/Burnout? Was käme da in Frage?

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
Mara S. kommentierte am 13. März 2022 um 21:06

An eine psychische Erkrankung glaube ich nicht. Es ist eher das junge Alter, der anspruchsvolle Berufswunsch und das Elternhaus, welches Anna das Leben schwer macht. Diese Mutter, die sie überbehütet und ihr dadurch die Möglichkeit genommen hat, ein ganz normales Kind sein zu dürfen - das beschäftigt mich richtig. Wie soll Anna denn Sicherheit in sich finden, wenn sie damit aufgewachsen ist, dass es soviel auf der Welt gibt, vor dem man sich fürchten sollte? Klar hat sie mit zunehmenden Alter die Ängste der Mutter als irrational entlarvt, aber Einfluss hat das trotzdem auf sie.   

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Lelu kommentierte am 06. März 2022 um 19:00

Diese Frustration habe ich auch verspürt. Die Art, wie Anna wirklich kein gutes Haar an jemanden lässt bzw. allen misstraut, ist hart. Und es klingt sehr einsam. Ich kann irgendwie verstehen, dass sie nach so einem katastrophalen Vorsingen an dem Sinn des Ganzen zweifelt und sich nur noch nach Nähe sehnt, auch wenn das zugleich wieder schwer zu ertragen ist, weil sie alles wegwirft für den Irrglauben, dass eine Beziehung (in der sie sich ja eigentlich auch gar nicht sicher und geborgen fühlt) alles retten könnte.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
birdies_buecherwelt kommentierte am 26. Februar 2022 um 16:10

Ich lese gerne, ich lese wirklich gerne! Aber das hier macht leider gar keinen Spaß. Die Handlung zieht sich so sehr in die Länge, quasi eine Abwärtsspirale von Annas Leben. Die Beziehung, wenn man das so nennen möchte, zu Max ist extrem toxisch. Anna bekommt ihr Leben gar nicht mehr auf die Reihe, lässt Proben ausfallen, und schmeißt am Ende dieses Leseabschnitts einfach hin. Ich muss zugeben, dass auch ich gerne hinschmeißen würde, nämlich dieses Buch. Es tut mir fast weh ein Buch zu lesen, das nicht gut ist und mich in keiner Form begeistern kann.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
Pusteblümchen kommentierte am 26. Februar 2022 um 22:45

Das ist schade, dass Dir das Buch so wenig gefällt. Ich lese es inzwische eigentlich ganz gerne und finde Annas Gedanken und Gefühle durchaus interessant zu lesen. Allerdings wirkt es im Moment wirklich alles sehr trostlos.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
Lelu kommentierte am 06. März 2022 um 19:09

Ich finde es auch schade, weil die Geschichte zwar wirklich keinen Spaß macht und ich auch finde, dass Anna und ihr Verhalten und ihre Entscheidungen echt anstrengend sind, aber genau da liegt auch ein wenig die Spannung. Es regt ein bisschen an, ein paar Dinge zu hinterfragen oder sich auch zu fragen, wie man selbst in dieser oder ähnlichen Situationen wohl entscheiden würde. 

Vielleicht wird es ja noch ... Obwohl es nach knapp 400 Seiten nicht mehr viel Hoffnung gibt :|

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
Mara S. kommentierte am 13. März 2022 um 20:51

So geht es mir auch. Es ist eine anstrengende Lektüre und Anna eine anstrengende Figur, aber ich bin trotzdem mittendrin und frage mich auch ständig, warum sie hier nun so reagiert oder wie ich reagiert hätte oder, ob sie überdramatisiert... Sie ist so jung und so unsicher und schwingt wie ein Fähnchen im Wind zwischen Laurie, Max und der Schule hin und her. Das wirkliche Leben ist auch voller Routine, Langeweile, Overthinking und Angst, von den anderen nicht gemocht zu werden. Daher ist der Text auch so schwer auszuhalten. Ich finde das auch in Teil 2 noch immer spannend.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
GaudBretonne kommentierte am 27. Februar 2022 um 08:55

Maike, du sprichst mir aus dem Herzen. Hinzuzufügen muss ich noch, dass der Text mich die meiste Zeit einfach nur gelangweilt hat.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
birdies_buecherwelt kommentierte am 01. März 2022 um 15:21

Danke! Der Text langweilt mich auch. Ich kann manchmal gar nicht sagen auf welcher Seite ich gerade bin, oder was zuletzt "aufregendes" passiert ist. Wirklich schade.

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
Pusteblümchen kommentierte am 26. Februar 2022 um 22:35

Inzwischen habe ich mich an die fehlenden Anführungszeichen recht gut gewöhnt. Die Geschichte entfaltet sich recht langsam, man steckt mit in Annas Gedanken, versteht dadurch aber auch gut ihre Gefühle.

Max ironische Art wirkt auf mich häufig sehr herablassend.

Mir gefiel der zweite Abschnitt deutlich besser als der erste, obwohl ich Annas Leben als schwierig und ein wenig trostlos empfinde. Die Beziehung zu Max ist toxisch, die Freundschaft zu ihrer Mitbewohnerin Lorrie ist ziemlich einseitig, zu ihren Eltern hat sie auch kein gutes Verhältnis und ihre Proben scheinen auch den Stellenwert den sie vorher hatten, verloren zu haben.

 

 

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Lelu kommentierte am 06. März 2022 um 19:24

Es ist wirklich tragisch. Okay, es sind ihre Gedanken, ihre Wahrnehmung, also ist Vorsicht geboten, aber gesetzt dem Fall, dass sie wirklich nur von Menschen umgeben ist, die sich gegenseitig als Konkurrenz betrachten, die sich inszenieren (als "arme Künstler", möglichst feministisch, bessonders alternativ etc.), von denen sie gemocht oder geliebt werden will, und sie deswegen immer versucht, sich der jeweiligen Gruppe anzupassen/anzugleichen, dann kann man ja nur verrückt werden, wenn man nie aufhört auch nur ansatzweise eine Rolle zu spielen.

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coffee2go kommentierte am 27. Februar 2022 um 13:59

Oje, wie befürchtet, rutscht Anna immer tiefer und wird durch ihre eigenen negativen Gedanken und Gefühle und teilweise auch durch ihr Umfeld immer weiter hinabgezogen. Die Grundstimmung des Buches ist auch sehr negativ und fast schon ein wenig aussichtslos. Mir tut Anna unendlich leid, dass sie sich selbst und ihren Traum von der Gesangskarriere so aufgibt. Max ist mir noch unsympathischer geworden und auch mit ihrer Freudien Laurie kann ich nicht viel anfangen. Ich habe das Gefühl, dass es im nächsten Abschnitt noch heftiger für Anna kommen wird und hoffe sehr, sie findet jemanden, der sie mal aufweckt und unterstützt. 

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Pusteblümchen kommentierte am 27. Februar 2022 um 18:19

Mir ist Max auch sehr unsympathisch und Anna lässt sich total von ihm vereinnahmen.

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Leawin kommentierte am 03. März 2022 um 08:48

Genauso empfinde ich es auch, ich habe eher Mitleid mit Anna, als dass ich genervt von ihr bin. Irgendwie scheint sie in ihrem Leben aktuell nichts begeistern zu können, die Beziehung zu steht an erster Stelle und diese scheint nun gescheitert. Ich bin gespannt, ob die beiden noch eine Chance haben, weiß aber auch nicht, ob das dann ein gutes Ende wäre oder ein schlechtes. Mal sehen, was die Autorin daraus macht. 

Thema: Lektüre, Teil ll; Seite 201 bis 380
Lelu kommentierte am 06. März 2022 um 19:33

Mir kommt es vor allem so vor, als glaube Anna, dass ihre "Beziehung" mit Max (sein Geld?) der bequeme Ausweg wäre, obwohl es dafür gar keine stichhaltigen Argumente gibt. Aber genau das scheint es auch zu sein, was sie so in die Ecke drängt: auf der einen Seite, dass auch nur das kleinste Ausruhen auf Erfolgen ihre Karriere auf noch wackeligere Beine stellt, und auf der anderen, dass ihr Ausweg eigentlich keiner ist.

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Cat83 kommentierte am 04. März 2022 um 22:40

Ich fand den ersten Teil schon schwer zugänglich, aber den zweiten finde ich zum Teil wirklich schlimm. Es ist schwer zu ertragen, wie klein sich Anna in der Beziehung mit Max macht. Am liebsten würde man sie kräftig schütteln und schreien: krieg endlich dein Leben in den Griff! Ich hoffe, es gibt noch einmal positive Wende.

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Lelu kommentierte am 06. März 2022 um 19:38

Annas Weg abwärts ist wirklich schwer zu ertragen. Diese unausgeglichene Beziehung mit Max, dieses dauerhafte Inszenieren als jemand, die sie gar nicht ist, dass sie keinen Raum für sich hat, weder in sich selbst noch tatsächlich räumlich. Alles ist oberflächlich und unpersönlich. Ob es nun so ist oder nur Annas Wahrnehmung ist, Tatsache ist: Sie ist furchtbar einsam. Ich frage mich, ob und wie sie da wieder raus findet. Und ob sie es schafft, diese ganzen ungesunden Beziehungen zu lösen. 

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milkysilvermoon kommentierte am 08. März 2022 um 20:59

Mir gefällt der Roman in sprachlicher Hinsicht immer noch sehr gut.

Inhaltlich ist die Geschichte nicht ganz einfach. Ich denke, dass die Beziehung Anna nicht guttut. Ich bin mal gespannt, ob sie sich noch von ihm lösen kann. Ich kann nicht richtig einordnen, was Max tatsächlich für sie empfindet. 

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Mara S. kommentierte am 13. März 2022 um 20:58

Ich kann nicht richtig einordnen, was Max tatsächlich für sie empfindet. 

Das kann Anna eben auch nicht, darum das Dilemma. Sie vertraut nicht auf sich und obwohl sie die Leute zum Teil richtig lesen kann, setzt sie sich selbst nicht in die richtige Beziehung zu ihnen und verunsichert sich so immer mehr. Ich glaube, sie ist noch ganz vereinnahmt von den vielen Ängsten ihrer Mutter während ihrer Kindheit und Jugend, dass sie die Welt vor allem in einem negativen Licht sieht. Dabei ist Max natürlich nicht unbedingt eine Hilfe, weil er mit seinen eigenen Problemen kämpft. Aber ich finde, manchmal gibt er Anstöße, die ganz sinnvoll sein könnten, wenn sie sie nicht völlig fehlinterpretieren würde.

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Gabriele Marina Jabs kommentierte am 09. März 2022 um 13:09

Ich finde dieses Buch hat sehr viele Längen. Die Frage, ob Anna alles erlebt oder es sich in ihren Wahrnehmungen abspielt, stelle ich mir auch. 

Es geht immer weiterabwärts - das ist traurig. Max mag ich nicht so sehr - er tut Anna nicht gut. 

An den Schreibstil habe ich mich auch etwas gewöhnt. Die fehlende wörtlich Rede könnte ja beabsichtigt sein, damit die Geschichte offen bleibt. 

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Hobee77 kommentierte am 11. März 2022 um 10:55

In diesem Teil steigen wir noch tiefer in die Psyche von Anna ein. Sie möchte gefallen, sowohl auf der Bühne als auch privat. Doch sie gibt sich dafür immer mehr selbst auf, tut Dinge, die sie eigentlich nicht möchte, nur um andere zu beeindrucken.

Es wird ihr immer klarer, dass sie nichts hat, keine echte Beziehung, keine Karriere und kein Geld, keine wahren Freunde und kein Selbstvertrauen.

Mir gefallt das Buch bis dato gut, es ist ehrlich und direkt. 

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SunshineBaby5 kommentierte am 02. April 2022 um 03:58

In diesem Abschnitt lernt man Anna immer mehr kennen. Es wird jetzt richtig spannend. Mit gefällt das Buch bisher sehr gut. Sie hat ja als Kind auch einiges mitgemacht. Das hat Spuren hinterlassen.

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Rezensionen zu diesem Buch