Das wirkliche Leben einer Operngesangsstudentin
Bewertet mit 4 Sternen
„Unser wirkliches Leben“ von Imogen Crimp erzählt die Geschichte einer jungen Operngesangsstudentin, der nach dem Kennenlernen eines älteren Mannes das Leben immer mehr aus der Hand zu gleiten scheint…
Die Autorin hat einen ganz eigenen Schreibstil, ohne Anführungszeichen bei der wörtlichen Rede und mit kurzen und knackigen Dialogen. Daran konnte ich mich jedoch recht schnell gewöhnen und es macht das Buch auch irgendwie einzigartig. Das Buch ist in vier Teile eingeteilt, wobei der erste den weitaus größten Teil ausmacht. Zudem gibt es auch noch eine Unterteilung in Kapitel, die es denn Leser leicht machen, das Buch auch einmal aus der Hand zu legen und dennoch schnell wieder in die Geschichte einzutauchen.
Die Protagonistin Anna offenbart dem Leser offen und ungeschönt ihre Gedanken und Gefühle, dennoch war es für mich nicht immer einfach, mich in sie hineinzuversetzen. Das lag nicht daran, dass ich nichts vom Studium des Operngesangs verstehe (dazu hat die Autorin einige Einblicke gegeben), sondern eher daran, dass ich die Gedankengänge von Anna oftmals nicht ganz nachvollziehen konnte. Sie hat eine blühende Fantasie und sich oft Situationen ausgemalt, die es so gar nicht gegeben hat. Ihre Freundin Laurie hat das oftmals mit unterstützt oder sie sogar dazu angestiftet. Das hat mich teilweise etwas verwirrt.
Dennoch fand ich das Buch unterhaltsam und interessant, mal einen Einblick in die Abläufe eines Gesangsstudiums zu bekommen.