Rezension

Süße Teenie-Geschichte mit ernstem Unterton

Lieber George Clooney, bitte heirate meine Mutter - Susin Nielsen

Lieber George Clooney, bitte heirate meine Mutter
von Susin Nielsen

Bewertet mit 4 Sternen

Wenn ich Bücher über das Leben von Scheidungskindern lese, bin ich immer wahnsinnig froh, dass ich dieses Schicksal nicht teilen muss. Denn auch wenn sie einem immer sagen, dass alles okay ist und man sich daran gewöhnen kann, ist es nicht so und sie leiden viel länger darunter meist auch psychisch!

Susan Nielsen erzählt die Geschichte von einem dieser Kinder und zwar von Violet, die mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zusammenlebt und deren Vater eine neue Familie mit einer Frau und Zwillingen im Alter von zwei Jahren hat.
Für Violet ist die Situation nicht einfach, denn während sie mit ihrem Teil der Familie in einem leicht heruntergekommenen Haus lebt und sich es mit dem Friseurinnengehalt ihrer Mutter nicht in Luxus leben lässt, lebt ihr Vater mit den "Neuen" in einer riesigen Villa mit Swimmingpool und allem drum und dran, ganz der "große" Regisseur.

Violet ist selbstverständig ziemlich eifersüchtig und schon gleich zu Beginn lässt sie sich etwas ziemlich gemeines einfallem, um das zu zeigen.
Egal wie gemein es jedoch ist, irgendwie hatte ich doch immer ein bisschen Verständnis für sie, denn ich will mir nicht erlauben ein Urteil abzugeben, wenn ich doch die Situation gar nicht kenne.

Überhaupt fand ich Violet als Protagonistin sehr süß. Durch das Fremdgehen ihres Vaters hat sie eine Art Ordnungszwang entwickelt, sodass sie ständig Sachen nach Farbe, Größe oder einem anderen Kriterium ordnet.
Ihre kleine Schwester Rosie mochte ich auch sehr gern, aber sie leidet auch immer noch unter der Scheidung. Sie braucht immer noch eine Windel und das, obwohl sie eigentlich schon diesem Alter entwachsen ist.

Dann gibt es da noch die Mutter der beiden Schwestern, die leider immer an die falschen Typen gerät, sich nicht ihrem Alter entsprechend ankleidet und ziemlich auf George Clooney steht.
Als sie dann die, wie Violet findet, nächste Nullnummer (Dudley) ans Land zieht, kommt sie deswegen auf die sehr alberne Idee einen Brief an George Clooney. Wie das augeht, kann man sich irgendwie denken, sie erhält einen Formbrief. aber selbstverständlich kann sie nicht aufgeben. Was am Ende passiert, verrate ich jetzt natürlich nicht, aber irgendwie süß.

Und auch was letztendlich aus der Beziehung zwischen Violet und ihrem Vater und dem neuen Freund ihrer Mutter wird, solltet ihr selbst herausfinden.

Fazit

"Lieber George Clooney..." ist ein süßes Jugendbuch mit einem doch sehr nachdenklich machenden Thema. Denn nach der Lektüre muss man sich mehr als einmal bewusstmachen, dass alle Kinder unterschiedlich mit Scheidungen umgehen und dass sie es eben nicht einfach wegstecken können.
Zwischenzeitlich fand ich die Protagonistin aber dann doch ein bisschen zu albern und die Idee mit George Clooney nicht gerade intelligent, aber alles in allem hat mir das Buch gut gefallen und es bekommt 4 von 5 Sternen von mir!