Rezension

Spannendes Jugendbuch zum Thema Verschwörungstheorien!

Shelter
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 5 Sternen

Benny lebt noch nicht so lange in der neuen WG, ist noch neu in der Stadt und fühlt sich im Freundeskreis zwischen Liv, Nando, Till, Manuel und Darya ziemlich wohl. Während die Clique beim Feiern abends beisammen sitzt und sich an einen ehemaligen Kumpel erinnert, der durch seine neue Freundin mittlerweile in Verschwörungskreisen unterwegs ist, kommen einigen Freunden die Idee selbst mal eine Verschwörungstheorie in die Welt zu setzen. Liv, die sich kurz vor Abschluss ihres Psychologiestudiums befindet, nimmt die Idee begeistert als Projekt für ihre Bachelorarbeit auf. Heiter zieht die Gruppe spät in der Nacht los und pflastert die Stadt mit einem ausgedachten Erkennungszeichen, das schon bald in den sozialen Medien geteilt wird. Mit ein paar Fake-Accounts streut die Clique eine Verschwörungsgeschichte aus einem Kampf zwischen guten und bösen Aliens in Menschenkörpern ins Netz, die sich schon bald verselbstständigt.

Benny, der schon während der Aktion nicht wohl beim vorsätzlichen Täuschen anderer Menschen war, sieht sich in einem Netzwerk jemandem gegenüber, der sich die ausgedachte Verschwörungsgeschichte zu eigen macht und als eine Art Guru auftritt. Er versucht die Geschichte aufzuklären, stößt aber auf heftige Gegenwehr bei den Anhängern des Gurus. Als dann einzelne Freunde der Clique auf der Straße offen angegriffen werden, ist Benny derjenige, der am meisten darunter zu leiden hat – mental und körperlich.

Mehr darf ich an dieser Stelle eigentlich gar nicht verraten, um nicht zu spoilern. Wer Ursula Poznanski kennt, der weiß, dass sie ein wahnsinniges Talent dafür hat Spannung zu erzeugen, der man sich nicht entziehen kann. Man will einfach unbedingt wissen wie es sich auflöst, und das letzte Viertel von Shelter habe ich vor dem Schlafengehen innerhalb von drei Stunden durchgesuchtet. Und am Ende, auch das kennt man von Poznanski, lässt sie eine Bombe von solch einer Überraschung platzen, dass man die Worte gar nicht schnell genug lesen kann vor lauter Neugier! Erinnerte mich ein wenig an Morton Rhues „Die Welle“. Das war mal wieder Jugendthriller vom feinsten!