Rezension

Spannender Verschwörungs-Thriller

Shelter
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 4 Sternen

Nach einer tollen Party kommt der miese Kater. Benny und seine Freunde kommen auf die Idee, eine Verschwörungstheorie im Internet zu verbreiten. Nach langem Überlegen entscheiden sie sich für eine irre Story über Außerirdische und sie finden sogar ein passendes Zeichen. Doch keiner rechnet damit, wie schnell sich die Geschichte verbreiten und welchen Ausmaß sie haben wird. Und was ist, wenn dich eine Verschwörungstheorie in Lebensgefahr bringt?

Ich bin froh darüber, dass es eine ungekürzte Version ist. Gelesen wird das Buch von Jens Wawrczeck. Ich musste mich zunächst an seine Stimme etwas gewöhnen, fand es aber mit der Zeit sehr angenehm, ihm zuzuhören. Und Ursula Poznanski schafft es einfach wieder, eine total spannende Geschichte zu erschaffen. Das Thema ist sehr aktuell und macht einem bewusst, wie leicht Menschen Geschichten glauben, ohne sich über ihre Glaubwürdigkeit Gedanken zu machen. Zunächst ist es einer, dann zwei und auf diesem Wege verbreiten sich Verschwörungstheorien sehr rasant und beeinflussen den Menschenverstand nicht wirklich positiv.

Die Geschichte, die sich Benny und seine Freunde ausgedacht haben, war für mich total absurd. Ich hätte niemals geglaubt, dass sie jemand für wahr halten könnte. Umso schlimmer ist es zu sehen, wie erfolgreich die Verbreitung ihrer Verschwörungstheorie war. Spannend fand ich die Auswahl der Charaktere. Liv, Till, Benny, Daria und Nando sind total unterschiedlich und ja... irgendwie sehr realistisch.

Es war eine runde Geschichte. Wir verfolgen die Entstehung und die Verbreitung der ausgedachten Story und darauf folgt die Auflösung. Jedoch muss ich einen Stern abziehen, da ich mir nicht sicher bin, dass es in Wirklichkeit so zügig gehen würde. Etwas langsamer hätte es für meinen Geschmack sein können. Es wurden auch ziemlich viele gesellschaftskritische Themen angesprochen. Vielleicht waren es ein kleines bisschen zu viele. Schön wäre es, eine oder zwei Sache(n) zu streichen und dafür bei anderen etwas mehr in die Tiefe zu gehen. Manchmal ist weniger mehr. Aber trotzdem war es ein sehr spannendes Buch und ich empfehle es jedem. :)