Rezension

Sixteen Moons

Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe - Kami Garcia, Margaret Stohl

Sixteen Moons - Eine unsterbliche Liebe
von Kami Garcia Margaret Stohl

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt:
In Gatlin gibt es weder Geheimnisse, noch Überraschungen und es ist vorherbestimmt, welche Rolle man in der Gesellschaft zu spielen hat, ob man dazu gehört oder nicht. Und der sechzehnjährige Ethan Wate gehört dazu – allerdings will er nichts als raus aus dem kleinen, konservativen Städtchen, bis er Lena zum ersten Mal in der Realität trifft, denn er kennt sie bereits aus seinen merkwürdigen Träumen. Lena, die Nichte des alten Ravenwood, der von der ganzen Stadt als Sonderling bezeichnet wird und nicht dazu gehört. Lena, mit den schwarzen Locken und der komischen Kleidung. Lena, in die er sich sofort verliebt. Doch bald muss er feststellen, dass es nicht so leicht ist, wie er dachte mit ihr zusammenzusein, denn ihre Familie ist verflucht und an ihrem sechzehnten Geburtstag wird sie entweder auf die dunkle oder auf die lichte Seite gehen müssen. Um ihr zu helfen, würde Ethan alles tun, doch beide ahnen noch nicht, was alles auf dem Spiel steht...

Schreibstil:
Ich habe mich sehr schnell in der Geschichte zurecht gefunden, denn der Schreibstil der beiden Autorinnen Kami Garcia & Margaret Stohl ist angenehm, wenn auch nicht besonders. Er ist eher auf ein jüngeres Publikum ausgerichtet und an manchen Stellen emfpand ich ihn als ein wenig langatmig, dennoch fesselt die Sprache und die teilweise aufflammende Ironie und schaffen es, den Leser in eine Welt voller Magie, Liebe, Hass und Mystik.

Meinung:
Ich war lange Zeit sehr skeptisch, was „Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe“ angeht und dabei hat mich vorallen Dingen die Tatsache abgeschreckt, dass das Buch aus der Sicht eines Jungen geschrieben ist, was man in diesem Genre ja eher selten antrifft. Grundsätzlich habe ich auch nichts dagegen, allerdings erschien mir das bei dem Thema doch eher merkwürdig. Als ich dann zu lesen begonnen hatte, waren alle Zweifel jedoch wie weggeblasen, denn ich konnte mich von der ersten Seite an erstaunlich gut in Ethan hineinversetzen, seine Gedanken und Vorstellungen nachempfinden. Von der ersten Seite an war er mir sympathisch und diese Sympathie behält er auch über das ganze Buch hinweg. Besonders an ihm gefallen hat mir, dass er aus der Masse hervorsticht, denn obwohl er zu den „Beliebten“ gehört, ist er anders. Er hat seine Mutter verloren, was ihn schon sehr geprägt hat, dennoch lebt er weiter, sodass das Buch – Gott sei Dank – keine allzu depressive Atmosphäre hat, wie man sie in vielen anderen Büchern findet. Außerdem liest er gerne, was er jedoch vor seinen Freunden nicht zugeben würde und insgeheim sehnt er sich nach einem Mädchen, dem er vertrauen kann, dass nicht nur schön und beliebt, sondern klug und anders ist. Allein deswegen habe ich ihn direkt in mein Herz geschlossen. Seine Ehrlichkeit ihm und seiner Umwelt gegenüber fand ich auch sehr gelungen, denn er weiß, dass er nicht immer alles richtig gemacht hat und trotzdessen, dass er durch seine Liebe für Lena überall als Außenseiter abgestempelt wird, schwimmt er weiter gegen den Strom.

Aber auch viele der anderen Charakter sind interessant und liebevoll gemalt, wie Lena, die nicht das typische naive Mädchen ist, sondern das tut, was ihr gefällt. Als sie auf die neue Schule kommt, wird sie direkt von allen Seiten gemieden und fertig gemacht, was sie jedoch nicht daran hindert, sie selbst zu bleiben. Lena ist sehr zwiegespalten, da sie sich auf der einen Seite sehr danach sehnt dazuzugehören, weil es noch nie getan hat und anders ist, als die anderen Schüler – auf der anderen Seite aber fürchtet sie sich vor ihrem Schicksal. Auch Ethan gegenüber ist sie zu Beginn der Geschichte hin und hergerissen, denn obwohl sie ihn mag, hält sie ihn vorerst doch auf Abstand.
Ganz grausam fand ich die ganze Zeit über Mrs Lincoln, die Mutter von Ethans besten Freund Link, denn sie versucht alles, um Lena von der Schule zu werfen und ihr weh zu tun, was mich nach einiger Zeit auch wirklich geschockt hat. Viele Charakter sind zwar etwas Klischeebelastet, wie die beliebten Mädchen der Schule, aber das führt noch mehr dazu, dass das Bild, welches der Leser sich von Gatlin gemacht hat, verstärkt wirkt.

Sixteen Moons ist also keines Wegs eine typische Fantasy Geschichte, bei welcher sich lediglich zwei Menschen ineinander verlieben, sondern zeigt noch viel mehr Dinge auf. So wird man in eine Stadt gezogen, in der es wichtig ist, was man tut und wie man sich gibt, in der jeder alles über einen weiß und jedes Geheimnis ans Licht kommt. Menschen, die nichts neues akzeptieren wollen und alles vernichten, was anders ist werden kritisch betrachtet und regen den Leser zum nachdenken an. Auch das Thema Mobbing spielt eine Rolle, denn Lena wird – vorallen Dingen von den beliebten Mädchen der Schule – ständig angegriffen.

Das Buch hat mich von der ersten Seite an gefesselt und war spannend und witzig zugleich. Auch wenn ich es eher langsam gelesen habe, hatte ich viel Spaß daran und habe alle Charakter sehr schnell in mein Herz geschlossen. Auch die Liebe zwischen Ethan und Lena empfand ich als glaubwürdig und schön. Ein weiterer Pluspunkt ist die Tatsache, dass es mal nicht um Vampire oder Werwölfe geht, sondern das die beiden Autorinnen etwas völlig neues in das Genre bringen: Die Caster. Mit viel Magie und Zauberei wird der Leser immer tiefer in die Geschichte gezogen und durch einige historische Ereignisse, die in dem Buch eine Rolle spielen, wird das Buch glaubwürdiger und spannender.

Sixteen Moons – Eine unsterbliche Liebe ist eine schöne, interessante Geschichte mit Botschaft, die frischen Wind in das Genre bringt und den Leser fesseln und eine neue Welt entführen kann. Trotz kleiner Schwächen ist sie spannend, witzig und romantisch zugleich.