Rezension

nicht so ganz mein Geschmack

Wer hier stirbt, ist wirklich tot - Maximo Duncker

Wer hier stirbt, ist wirklich tot
von Maximo Duncker

Bewertet mit 2 Sternen

Der Arbeitsplatz von Journalist Kai van Harm wird ihm buchstäblich vor seinen Augen in die Luft gesprengt. Nach diesem Attentat auf das Bürogebäude ist van Harm arbeitslos und versucht einen Neuanfang getrennt von Frau und Kindern in einer kleinen Wohnung in Neukölln. Doch auch hier findet er keine Ruhe. Ein Wochenende in seinem Landhaus in Brandenburg soll ihm die nötige Atempause bringen, doch aus ein paar Tagen wird ein längerer Aufenthalt und aus der Ruhe ein Wirrwarr aus Kirchenbränden, einem Todesfall und anderen Verwicklungen. Soweit die Zusammenfassung der Geschichte. Wer jetzt denkt, das hört sich nach einem unterhaltsamen Krimi an, der irrt. Das Attentat auf das Bürogebäude und der ominöse Leichenteilfund wird nicht aufgeklärt, geschweige denn überhaupt angerissen. Stattdessen begleitet man van Harm durch die Stadt und wird durch langatmige Ortsbeschreibungen immer mehr von dem eigentlichen Geschehnissen fortgeführt. Dabei ist der Sprachstil des Autors durchaus interessant, wären da nicht immer wieder Klischees, die mir das Lesevergnügen verdorben haben. Da werden Jugendliche, Ausländer und Landbewohner in Schubladen gesteckt, die so einfach nicht stimmen. Der eigentliche "Star" des Buches ist dann auch nicht der unsympathische Hauptakteur van Harm, sondern der eigenwillig skurrile Landbewohner Bruno. Einen Provinz-Krimi konnte ich nur ansatzweise im letzten Abschnitt des Buches entdecken. Anders als der Klappentext und das Cover erhoffen lassen, habe ich aber Humor vollkommen vermisst.