Rezension

Irgendwie 'skandinavisch'

Wer hier stirbt, ist wirklich tot - Maximo Duncker

Wer hier stirbt, ist wirklich tot
von Maximo Duncker

Bewertet mit 4.5 Sternen

Ach du meine Güte, was für ein langer Aufgalopp!
Da lässt der skandinavische Krimi grüßen und es erfordert eine Menge Durchhaltevermögen vom Leser. Denn obwohl es gleich am Anfang einen Knalleffekt gibt, dümpelt die Geschichte lange um den Protagonisten herum, bevor der eigentliche Krimi beginnt.
Versüßt wird diese lange Vorgeschichte allerdings durch den wundervollen Stil des Autors, denn Maximo Duncker versteht es wie kaum ein anderer, mit der Sprache zu spielen und daraus einen ganz eigenen Humor zu entwickeln, ohne dabei lächerlich zu sein. Auch behandelt er alle ‚Darsteller’ mit einem respektvollen Blick, den man auch ironisch-liebevoll nennen kann.

Die Handlung als solche ist durchaus interessant, ohne allerdings wirklich Spannung aufkommen zu lassen. Auf der anderen Seite beschreibt er sehr pointiert und macht so zum Beispiel die ‚Verfolgungsjagd’ zu einer Slapstick-Nummer, die mich an Filme der 60er/70er Jahre erinnert.

Auf alle Fälle ein solider Regionalkrimi auf hohem Niveau, der Lust auf mehr macht, jetzt, wo man schon um die Eigenheiten der Protagonisten weiß. Und natürlich wissen will, was mit ihnen weiter geschieht.

Fazit?
Ein toll geschriebener Krimi, der jedoch einen langen Atem braucht. Mir hat er gut gefallen.